Wirtschaft 170 Jobs in BASF-Stammwerk weg

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Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF ordnet, wie gestern bereits berichtet, seine Strukturen teilweise neu. Das führt unter anderem dazu, dass im Bereich Einkauf am Standort Ludwigshafen 170 Stellen verschwinden.

Etwa die Hälfte dieser Stellen wird nach Berlin verlagert, die übrigen rund 85 Stellen fallen ganz weg. Das teilte die BASF gestern Nachmittag mit und bestätigte damit einen Bericht in der RHEINPFALZ. In Berlin sitzt ein gemeinschaftliches Dienstleistungszentrum der BASF, das derzeit Finanz-, Controlling- und Personal-Dienstleistungen für mehr als 200 BASF-Gruppengesellschaften in der gesamten Region Europa erbringt. Dieses im Jahr 2005 gegründete sogenannte Shared Services Center beschäftigt rund 1300 Mitarbeiter aus über 50 Ländern. Weltweit sollen den Angaben zufolge zusammen etwa 400 Stellen im Einkauf entweder an andere Standorte verlagert oder abgebaut werden. Bestimmte Tätigkeiten würden in regionalen Dienstleistungszentren gebündelt. Eine BASF-Sprecherin sagte auf Anfrage, die meisten dieser 400 Stellen würden verlagert und nicht abgebaut. Wie viele Stellen weltweit genau abgebaut werden, sagte sie nicht. Wie der Chemiekonzern weiter mitteilte, würden Mitarbeitern in Ludwigshafen, deren Stelle verlagert oder abgebaut werde, eine andere Stelle am Standort angeboten. Das sei in einer Standortvereinbarung geregelt, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließe. Wie die BASF gestern weiter mitteilte, richtet der Konzern seine Organisationsstrukturen in ausgewählten funktionalen Einheiten neu aus. Dazu gehören neben dem Einkauf noch die Bereiche Personal, Information Services & Supply Chain, Umwelt, Sicherheit und Gesundheit sowie Standortservices. Ziel der Maßnahmen sei es, Abläufe noch kundenorientierter, agiler und einfacher zu gestalten. Von den Veränderungen der Organisation sind nach Angaben der BASF-Sprecherin rund 2600 Beschäftigte weltweit direkt betroffen. Gestern sind während des gesamten Tages die betroffenen Mitarbeiter von ihren Vorgesetzten über die Veränderungen informiert worden. Die neuen Organisationsstrukturen gelten ab Januar 2017, die Stellenverlagerung oder der Abbau von Arbeitsplätzen soll erst Ende 2018 abgeschlossen sein. Die Maßnahmen sind, wie bereits berichtet, das Ergebnis eines seit eineinhalb Jahren laufenden globalen Umstrukturierungsprogramms für interne Dienstleistungen namens Fit for Profitable Growth (Fit für profitables Wachstum). Die BASF hatte damit in den vergangenen Monaten eine Reihe von Maßnahmen erarbeitet, um Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb der Funktionen, Regionen, Unternehmenszentrale und den Unternehmensbereichen der BASF-Gruppe weltweit klarer zu definieren, beweglicher und einfacher zu machen und stärker auf Kunden und Märkte auszurichten. Zu den organisatorischen Veränderungen im Bereich Sicherheit hatte die BASF, wie berichtet, mitgeteilt, dass der Konzern nicht an der Sicherheit spare. Im Bereich Sicherheit gebe es keinen Stellenabbau, hatte eine Sprecherin gesagt. Im Ludwigshafener Stammwerk war es am 17. Oktober zu einer schweren Explosion und einem Großbrand gekommen. Vier Menschen starben, viele wurden verletzt, zum Teil schwer. In diesem Jahr gab es darüber hinaus mit 15 Produktaustritten und einem Phosgen-Vorfall eine ungewöhnliche Häufung von Betriebsstörungen und Vorfällen im Stammwerk. Am Standort Ludwigshafen einschließlich Tochtergesellschaften, zu denen der Standort Lampertheim zählt, lag die Mitarbeiteranzahl Ende September bei 39.377.

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