Politik Acht Festnahmen nach Attentat in Manchester

Schwer bewaffnete Polizisten im Zug: In Großbritannien gilt erstmals seit zehn Jahren wieder die höchste Terrorwarnstufe.
Schwer bewaffnete Polizisten im Zug: In Großbritannien gilt erstmals seit zehn Jahren wieder die höchste Terrorwarnstufe.

«Manchester.» Die Ermittlungen nach dem Anschlag von Manchester mit 22 Toten kommen laut britischer Polizei gut voran. Acht Verdächtige wurden bisher festgenommen. Der Chef der Polizei Manchester, Ian Hopkins, teilte gestern mit, bei Durchsuchungen seien Gegenstände entdeckt worden, die für die weiteren Untersuchungen aufschlussreich seien.

Die britische Polizei stoppte gestern die Weitergabe von Informationen zu dem Anschlag an US-Behörden, nachdem in den USA Erkenntnisse zu den Ermittlungen veröffentlicht worden waren. Premierministerin Theresa May kündigte an, sie wolle sich bei US-Präsident Donald Trump beschweren und ihm deutlich machen, dass zwischen den Behörden beider Staaten geteilte Geheimdienstinformationen sicher bleiben müssten. Die „New York Times“ hatte beispielsweise Fotos vom Tatort veröffentlicht, die unter anderem Reste der Bombe sowie den Rucksack des Attentäters zeigten. US-Präsident Donald Trump äußerte sich beim Nato-Treffen in Brüssel gestern „besorgt“ über die Veröffentlichungen. Dies sei „eine ernste Bedrohung unserer nationalen Sicherheit“, sagte er. Der Selbstmordattentäter von Manchester, Salman Abedi, soll sich vier Tage vor dem Anschlag in Düsseldorf aufgehalten haben. Auf dem Weg nach Manchester sei er dort umgestiegen, hielt sich nach Angaben der Düsseldorfer Polizei aber nur im Transit- und Sicherheitsbereich des Flughafens auf. Erkenntnisse über Kontakte nach Nordrhein-Westfalen gebe es nicht. Britische Sicherheitsbehörden haben nach Regierungsangaben in den vergangenen vier Jahren 18 geplante Terroranschläge vereitelt. Allein seit der Attacke im Londoner Regierungsbezirk Westminster im März seien fünf Attentate verhindert worden, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA Regierungskreise. Der Inlandsgeheimdienst MI5 führe um die 500 Ermittlungen gleichzeitig. Derzeit gebe es bis zu 3000 Personen, die für den Geheimdienst von besonderem Interesse seien. Abedi habe in der Vergangenheit zu diesem Personenkreis gehört. Zuletzt sei er aber nicht mehr regelmäßig überprüft worden. Wie die staatliche britische Gesundheitsbehörde NHS mitteilte, wurden nach der Attacke vom Montag mit 116 Verletzten weitaus mehr Menschen als bisher bekannt in Krankenhäuser eingeliefert. Zurzeit würden noch 75 Verletzte stationär behandelt.

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