Speyer Kleine Ausgabe des Pop-Oratoriums

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Dudenhofen. Martin Luther wirft seine Schatten voraus. Bis nach Dudenhofen wirkt das anstehende 500-jährige Reformationsjubiläum. In der evangelischen Kirche spielt der Reformator am kommenden Sonntag, 5. Februar, die Hauptrolle – musikalisch und liturgisch. Vorbild ist das „Luther“-Pop-Oratorium von Dieter Falk und Michael Kunze.

Neben den Altarstufen stimmen Keyboarder, Schlagzeuger, Bassist und Gitarrist ihre Instrumente auf die erste gemeinsame Probe mit den Sängern ein. Nach und nach treffen Mitglieder des Mosaikchors und Solisten aus Dudenhofen, Hanhofen, Harthausen und Römerberg ein und begrüßen Projektleiterin Constanze Lotz. Unter Peter Hildebrandts Anorak kommt ein tiefrotes Oberhemd zum Vorschein. „Das ist unser Luther“, stellt Lotz den Sänger vor, der das vorausgegangene Casting der Männerstimmen gewonnen hat. Zwischen elf und 60 Jahre alt sind die Mitwirkenden des Dudenhofener Gottesdienstes. Viele singen im Pop-Oratorium mit, das am 11. Februar in der Mannheimer SAP-Arena aufgeführt wird. „42 Sänger aus der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen sind dabei“, erklärt Lotz die Idee zur kleineren Ausgabe mit sechs Oratoriumsteilen in Dudenhofen. Der Mosaikchor trage die Stücke unter ihrer Leitung vor, kündigt sie an. Für die fünfköpfige Rockband habe Bärbel Steup von der Stadtmission Speyer ihre musikalische Familie erweitert. 17 Solisten spielten Luther-Unterstützer und -Kritiker vor 500 Jahren. Luther-Choräle, Litaneien, Texte und Lesungen sind dem Kirchenvater der Protestanten gewidmet. „Im Zentrum steht der Reichstag zu Worms 1521“, so Lotz. „Es geht uns nicht um ein Heldenepos. Wir wollen Luthers Ringen und seinen Ängsten nachspüren.“ Im Luther-Gottesdienst dürfe das gemeinsam mit der Gemeinde gesungene „Eine feste Burg ist unser Gott“ nicht fehlen, betont die Projektleiterin, die Lehrerin am Speyerer Gymnasium am Kaiserdom ist. Aber auch „Christ ist erstanden“ – das Lieblingslied des Reformators – stehe auf der Liedertafel. Durch den Gottesdienst sollen zwei Moderatoren führen. Für das Projekt in Dudenhofen hat Lotz schon vor einem Jahr an einer Chorleiterschulung teilgenommen. „Der gesamte Gottesdienst wird auch in den Gemeindesaal übertragen“, erzählt sie, während Pianist André Steup (15) Einsätze am Keyboard probt und sein Bruder Timon (18) sich ans Schlagzeug setzt. Die Soundcheck-Improvisationen der Rockband begeistern die Luther-Mitwirkenden. Am meisten begeistert jedoch der Reformator selbst. „Der Martin war schon ein Held“, schwärmt eine Sängerin. „Seinen Mut brauchen wir heute auch.“ Termin Gottesdienst am Sonntag, 5. Februar, 10 Uhr, in der evangelischen Kirche Dudenhofen, Eichendorffstraße 1. |kya

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