Pirmasens Die Aliens haben Cern im Griff

Vor Hackern ist niemand sicher, vor der NSA auch nicht. In diesem Hinsicht ist „Heimkehr“, der Science-Fiction-Roman des 44-jährigen Zweibrückers Peter Georgas-Frey, topaktuell. Doch geradezu revolutionär ist die These, dass die Menschen nur deshalb Fortschritte in Wissenschaft und Technologie machten, weil ihnen tausendmal schlauere Aliens auf die Sprünge helfen.

Vor 10.000 Jahren sind exakt 100 Aliens auf der Erde gestrandet. Heute haben sie sich im Kernforschungszentrum Cern in Genf eingenistet. Ohne die Aliens, die Aurumer, gäbe es das Cern und auch den Teilchenbeschleuniger LHC nicht. Die Amrumer haben alles nur gebaut, um ihren Zentralrechner und ihre Raumstation zu tarnen, von der aus sie auf ihren Planeten zurückkehren wollen. Dass die Aurumer niemandem aufgefallen sind, liegt daran, dass sie Menschen als Lebensraum und Hülle benutzen. Eigentlich sind sie ohne Raumanzüge nicht fähig, in der Erdatmosphäre zu überleben. Aber sie sind schlau: Sie kidnappen irdische Frauen als Leihmütter für ihre Erbmasse, die Babys sind dann problemlos überlebensfähig und transferieren sich in einen neuen Menschenkörper, wenn der alte verschlissen ist. Auf die Erde wollten die Aurumer nie, sie sind dort nur gestrandet. Endlich öffnet sich ein Himmelstor, die Heimkehr ist möglich und wird minutiös geplant. Alle 100 Aurumer haben im Raumschiff Platz, doch nun gibt es einen 101. Es ist ein Kind, das von rebellischen Aurumern gezeugt wurde, die bleiben wollen. Der Roman spielt heute. Mit dem US-Hacker Winslow, einem Ex-NSA-Mitarbeiter, der einen deutschen Hackerfreund hat, besitzt er eine starke Figur, mit der man sich identifizieren kann. Winslow entdeckt die Aliens, schickt die Botschaft ins Netz und ist fortan auf der Flucht vor dem US-Geheimdienst. Das ist der eine Handlungsstrang, der andere ist der Krimi unter den Aurumern: Die Hardliner wollen das Kind töten, damit kein Aurumer zurückbleibt. Kapitelweise bewegt sich der Leser mal in der Welt von Winslow, mal in der der Aurumer. Das macht die Sache spannend. Die vielen Anspielungen auf Edward Snowden und Julian Assange sorgen für Aha-Effekte, die kurzen Sätze und die für SF-Romane sehr verständliche Sprache tun ein Übriges, den Leser bei Laune zu halten. Doch Georgas-Frey ist – noch – kein professioneller Autor, ein paar Tipp- und Grammatikfehler sind schon da. Doch die größte Hürde ist der Druck, den sich wohl die Aurumer ausgedacht haben: Der Zeilenabstand ist extrem groß, oft auch die Lücke zwischen zwei Wörtern. Das soll bei den zwei noch folgenden Teilen anders werden, verspricht der Autor.

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