Zweibrücken Zweibrücken: UBZ macht Rekordgewinn von 13,4 Millionen Euro

Der reine Deponiebetrieb im Rechenbachtal bei Mörsbach bescherte dem UBZ einen Gewinn vor Steuern von sechs Millionen Euro.
Der reine Deponiebetrieb im Rechenbachtal bei Mörsbach bescherte dem UBZ einen Gewinn vor Steuern von sechs Millionen Euro.

Der Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ) hat im letzten Jahr bei einem Umsatz von 26,3 Millionen Euro einen Gewinn von 13,4 Millionen Euro eingefahren. 2015 waren es noch fünf Millionen.

Bei der gestrigen Präsentation des Geschäftsberichts 2016 betonte der UBZ-Vorstandsvorsitzende Werner Boßlet, dass das Jahresergebnis maßgeblich durch die gute Entwicklung auf dem Kapitalmarkt – Zins- und Dividendenerträge sowie Buchungsgewinne bei Wertpapieren – beeinflusst wurde. Bei einem Eigenkapital von 153 Millionen Euro betrugen die allgemeinen Rücklagen des UBZ zum Jahresende 125 Millionen Euro. Nach einem Beschluss des UBZ-Verwaltungsrates führt die städtische Tochter 50 Prozent des Gewinns aus dem gewerblichen Bereich der Deponie an die Stadt ab. Abzüglich Steuern sind dies 1,175 Millionen Euro, die der UBZ Ende September an die Stadt überweist. Zudem fließen jährlich 2,5 Millionen Euro an den Kommunalen Entschuldungsfonds. Mit einem Minus von 470 000 Euro bleibt der Rosengarten ein Verlustträger. Allerdings, so Boßlet, „haben sich die Besucherzahlen auf einem hohen Niveau stabilisiert und liegen konstant über 100 000“. Zudem habe der UBZ für 2017 rund 5000 Dauerkarten verkauft – eine Größe, die unter städtischer Regie bei Weitem nicht erreicht wurde. Die Besucherzahlen belegten auch, dass man mit dem Rahmenprogramm den Geschmack des deutlich jüngeren Publikums treffe. „Das Fest der 1000 Lichter wurde gigantisch angenommen“, meint Boßlet. Der Verlust bei der Müllabfuhr erhöhte sich im vergangenen Jahr auf 316 000 Euro. Deshalb erneuert der Umweltbetrieb ab 2018 das Abfallwirtschaftskonzept (siehe Artikel unten). Bei den Betriebszweigen Straßenreinigung, Betriebshof sowie der Grün- und der Friedhofsunterhaltung schreibt der UBZ einen kleinen Gewinn zwischen 3000 und 38 000 Euro. Bis auf die Straßenreinigung waren hier 2015 noch Verluste von zusammen 150 000 Euro angefallen. Um die Verluste aus den Vorjahren auszugleichen, hatte der UBZ Anfang März 2017 die Friedhofsgebühren neu kalkuliert und die Preise für Urnenbestattungen angehoben. Im vergangenen Jahr hatte der UBZ 8,8 Millionen Euro investiert. „Das ist ein Faktor für die regionale Wirtschaft“, meint Boßlet. Der Investitionsschwerpunkt habe dabei mit rund fünf Millionen Euro bei der Kläranlage sowie Regenüberlaufbecken gelegen. Der Anbau am UBZ- Verwaltungsgebäude in der Oselbachstraße schlug mit 950 000 Euro zu Buche. Auf Grund des verzögerten Beginns für den fünften Bauabschnitt der Deponie im Rechenbachtal – ausgelöst durch die Klage des BUND gegen die Erweiterung – wurde dort weniger investiert als vorgesehen. Die hohen Gewinne im Geschäftszweig Abfallwirtschaft führen bei den Bürgern immer wieder zu der irrigen Annahme, dass der UBZ doch im Gegenzug die Müllgebühren senken könnte. „Das ist nicht möglich“, verweist Boßlet auf das Kommunalabgabengesetz . „Es ist uns nicht erlaubt, Erlöse aus dem Deponiebetrieb für die Müllabfuhr zu verwenden.“ Das seien zwei paar Stiefel. Die Gewinne aus dem Deponiegeschäft fließen etwa zur Hälfte in die Rücklagen. Wenn die Deponie, die derzeit noch mal erweitert wird, komplett verfüllt ist, muss der Umweltbetrieb die Oberfläche der Altdeponie abdichten. Hierfür sind zwischen 25 und 30 Millionen Euro einkalkuliert. Selbst nach der Schließung der Deponie sei der UBZ verpflichtet, die Deponie 35 Jahre lang weiterhin zu überwachen. „Für diese Nachsorge haben wir 6,5 bis sieben Millionen Euro zurückgestellt, vor allem für Personalkosten und die Sickerwasseraufbereitung“, so Boßlet. Da die Kalkulation noch aus den 90er Jahren stamme, lasse man die Kosten demnächst aber neu berechnen.

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