Kreis Südwestpfalz Zwei verwaiste Altstadthäuser wachküssen

Die Fassade und das Dach des Hauses am Marktplatz links neben „Vinoh“ wurden bereits saniert.
Die Fassade und das Dach des Hauses am Marktplatz links neben »Vinoh« wurden bereits saniert.

In zwei prägende Häuser in der Homburger Altstadt, die seit Jahren leer stehen, soll neues Leben einziehen. Die Familie des Homburger Unternehmers Giuseppe Nardi hat das Haus am Marktplatz 4 erworben, um es gastronomisch zu nutzen. Derweil plant eine Immobilienfirma, die einstige Karlsberg-Braustube in der Schulstraße umzubauen, um dort Wohnungen einzurichten.

Das Haus am Marktplatz 4, links neben Nardis Gaststätten „Vinoh“ und „Ohlio“ gelegen, sei nach Ansicht von Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind „der letzte verbliebene Schandfleck am Marktplatz“ gewesen. In der Vergangenheit habe die Stadt Homburg versucht, das Haus zu kaufen und sanieren zu lassen. Dieses Ansinnen sei jedoch daran gescheitert, dass man keinen geeigneten öffentlichen Zuschuss-Topf gefunden habe, aus dem man diese Investition hätte finanzieren können. Zwischenzeitlich seien mehrere private Interessenten abgesprungen, da sie zu der Ansicht gekommen seien, dass sich eine Investition in dieses Gebäude für sie nicht rentiere. Vor dem Stadtrat zeigte sich der OB am Mittwochabend darüber erleichtert, „dass sich nun ein Investor gefunden hat, der das Haus gekauft hat und saniert. Fassade und Dach wurden bereits gemacht – wir sind froh darüber.“ Der Stadtrat befürwortete das Vorhaben – unter der Bedingung, dass die Baubehörde bei der Landesregierung die städtebaulichen Auswirkungen des Projekts als positiv einschätzt. Der dem Marktplatz zugewandte Gebäudeteil werde saniert, in seinen äußeren Abmessungen aber nicht verändert. Das Landesdenkmalamt habe am 13. April seine Zustimmung erteilt. Vorgesehen ist, das Bauwerk zur rückwärtig gelegenen Untergasse hin zu erweitern. Nach Auskunft des Homburger Bauamts wurde im bestehenden Gebäudeteil ein Gastraum mit 24 Sitzplätzen und offener Schauküche angeordnet. Der neue Teil zur Untergasse hin soll als Küchenbereich genutzt werden. Im Obergeschoss ist eine Erweiterungsfläche für den Gastraum als offene Empore mit knapp 20 Sitzplätzen angeordnet. Das Dachgeschoss soll eine Wohnung beherbergen. Derweil beantragt die Firma R & B Immobilien der beiden Homburger Mirco Rollmann und Philipp Bach, die ehemalige Gaststätte „Die Hohenburg“ in der Schulstraße neben der Hohenburg-Schule umbauen zu dürfen. Das Haus, in dem sich in früheren Zeiten eine Braustube der Karlsberg-Brauerei und später kurzzeitig ein mexikanisches Restaurant befunden hatten, steht seit Jahren leer. Die Bauherren verfolgen die Absicht, im Gebäude fünf Wohnungen zwischen 32 und 50 Quadratmetern einzurichten. Auch für dieses Vorhaben erteilte der Stadtrat seine Zustimmung unter der Maßgabe, dass die Landesregierung keine negativen städtebaulichen Auswirkungen erkennt.

Die ehemalige Gaststätte „Die Hohenburg“ in der Nachbarschaft des gleichnamigen Schulgebäudes soll künftig Wohnungen beherbergen
Die ehemalige Gaststätte »Die Hohenburg« in der Nachbarschaft des gleichnamigen Schulgebäudes soll künftig Wohnungen beherbergen.
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