Zweibrücken Tor, Tor, Tor

Zeitweise auf Augenhöhe: Christian Zech (SGR/links) und Max Leis.
Zeitweise auf Augenhöhe: Christian Zech (SGR/links) und Max Leis.

«Herschberg.» Mehr Mühe als gedacht hatte die SG Rieschweiler im Fußball-Verbandsliga-Derby beim sieglosen Tabellenschlusslicht SV Herschberg. Mit 6:4 (0:2) gewann die SGR, musste dabei zweimal einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Aufgrund einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte war der Sieg dennoch verdient.

„Die erste Halbzeit war B-Klasse-Niveau, in der zweiten Hälfte haben wir uns dann gesteigert. Wenn wir die ganze Zeit so spielen, wird es zweistellig“, sagte SGR-Trainer Björn Hüther nach einem Wechselbad der Gefühle. „In der Halbzeit haben wir an unsere Ehre appelliert, wir wollten nicht die erste Mannschaft sein, die gegen Herschberg verliert“, erklärte SG-Akteur Nico Freiler die Leistungssteigerung. Ein frühes Tor durch Florian Weber (3.), vorbereitet durch einen langen Einwurf von Andre Hampel, hatte die SGR sichtlich verunsichert. „Ich habe schon die ganze Woche gesagt, dass es ein schweres Spiel wird, aber das haben mir meine Spieler zumindest eine Halbzeit lang nicht geglaubt“, meinte Hüther. So baute Herschberg nach einem stark erkämpften Ball von Weber im Mittelfeld und einem Sololauf von Herschbergs Jannick Rinner die Führung gar auf 2:0 aus. Das vermeintliche 3:0 von Andre Hampel kurz vor dem Halbzeitpfiff fand wegen einer fragwürdigen Abseitsentscheidung keine Anerkennung. In der zweiten Hälfte nahm der Wahnsinn dann seinen Lauf. „Das ist sehr ärgerlich, dass wir zweimal einen Zwei-Tore-Vorsprung verspielt haben“, meinte ein enttäuschter SVH-Torhüter Jan Ohle, der bis zum Sommer noch für die SG Rieschweiler II auflief. Denn nachdem Maximilian Buchholz einen Stellungsfehler von Jan Böhr zum Anschlusstreffer genutzt hatte, markierte Dylan Sodji mit einem sehenswerten Weitschuss den Ausgleich (61.). Acht Minuten später stand es bereits 4:4. Dennis Pannen und Florian Weber mit einem fulminanten Volleyschuss aus 25 Metern hatten den alten Abstand zugunsten des SVH wiederhergestellt. Der eingewechselte Steffen Sprau sowie Frederic Stark glichen erneut aus. Die Krone auf den Wahnsinn setzte Steffen Sprau dem Spiel auf. Nach einem wilden Gestochere kurz vor der Torlinie schoss er seinen zweiten Treffer – und die erstmalige SG-Führung. Tobias Leonhard gelang in der 85. Minute, mit seiner gefühlt 20. Chance, sein erster Treffer und mit dem 6:4 die endgültige Entscheidung zugunsten der Gäste. „Das war ein verrücktes Spiel. Leider konnten wir die Schwächen der Herschberger lange nicht ausnutzen“, analysierte der Ex-Herschberger Nico Freiler, der das Spiel seiner SGR in der zweiten Spielhälfte immer wieder gut antrieb. SO SPIELTEN SIE SG Rieschweiler: Hauck - Decker (38. Buchholz), Stark, Megel, Sodji - Becker (66. Brauner), Ohlinger, Freiler, Leonhard, Becker - Zech (58. Sprau).

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