Kreis Südwestpfalz Stadt erinnert an Nazi-Opfer

Die Landeshauptstadt Saarbrücken berichtet mit drei Stelen über das jüdische Leben an der Saar zwischen den beiden Weltkriegen und gedenkt auf dem Rabbiner-Rülf-Platz den Opfern des Nazi-Regimes. Gestern wurde die Erinnerungsstätte ihrer Bestimmung übergeben.

Die 70 Zentimeter breiten Stelen bestehen aus zwei Meter hohen Sicherheitsglasscheiben, die in eine Halterung aus Cortenstahl – ein wetterfester Baustahl – gefasst werden. Auf Textfolien zwischen den Glasscheiben sind kurze Informationen zum jüdischen Leben an der Saar und in Saarbrücken zwischen den beiden Weltkriegen, zur Skulpturengruppe „Der unterbrochene Wald“ sowie zum Rabbiner Friedrich Schlomo Rülf zu finden. Die Stelen befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Tastmodell der Skulpturengruppe „Der unterbrochene Wald“ hinter einem Fahrgastunterstand. Die Texte sind auf der Vorder- und Rückseite der Stelen in deutscher, englischer und französischer Sprache abgefasst. Über einen mit dem Handy lesbaren, sogenannten QR-Code können sehgeschädigte Menschen eine Sprachausgabe der Texte abrufen. Die Kosten für die Stelen belaufen sich nach Angaben der Saarbrücker Stadtverwaltung auf 47 000 Euro. Am 12. November 2013 wurde der damals neu geschaffene Rabbiner-Rülf-Platz und der in den Platz und die Freitreppe integrierte Erinnerungsort „Der unterbrochene Wald“ zum Gedenken an die während der NS-Zeit ermordeten saarländischen Juden feierlich der Öffentlichkeit übergeben. Informationen für die Saarbrücker Bevölkerung und für Touristen über den Hintergrund der Entstehung sowie Sinn und Zweck des Erinnerungsortes in Saarbrücken gab es bisher in Form von mehreren Publikationen. Diese erschienen in Zusammenarbeit des Kulturamts der Landeshauptstadt und des Instituts für aktuelle Kunst im Saarland: Band sechs und sieben der Reihe „Wettbewerbe Kunst im öffentlichen Raum Saarland“ im DIN A4-Format (2013 und 2015); in der Reihe „Kunstort“ die DIN-A6-Broschüre „Erinnerungsort Rabbiner-Rülf-Platz“ (2015) und das Infofaltblatt „Der Rabbiner-Rülf-Platz mit der Skulpturengruppe ,Der unterbrochene Wald’“ (2014). Die Schriften sind im Saarbrücker Rathaus im Stadtteil St. Johann sowie in der Kulturinfo am St. Johanner Markt kostenlos erhältlich.