Kreis Südwestpfalz Sporthalle, Kunstrasen, Skulpturenweg

91-93797940.jpg

Seit Jahren ist im Homburger Gemeindebezirk Einöd - Ingweiler -Schwarzenacker die fleißige Helfertruppe „60 plus“ um Otto Stock zur Stelle, wenn es im freiwilligen Einsatz Wege herzurichten, Schutzhütten zu zimmern oder Spielgeräte für Kinder aufzubauen gilt. „Neu ist“, freut sich Einöds Ortsvorsteher Karl Schuberth (SPD), „dass jetzt auch viele Jüngere bei diesen Arbeitseinsätzen mitmachen.“ Das Ergebnis einer solchen Initiative gibt es seit einiger Zeit am Dorfplatz gleich neben der Feuerwache zu bewundern.

Das Holzhaus zwischen Feuerwehr und Bürgerhaus dient als Unterstand für die Verkaufshütten des Einöder Weihnachtsmarkts. Weil es von ehrenamtlichen Helfern aus dem Dorf errichtet wurde, mussten nur die Materialkosten in Höhe von 10 000 Euro bezahlt werden. „3000 Euro haben wir als Zuschuss aus dem Landeswettbewerb ,Saarland zum Selbermachen’ bekommen“, sagt Schu-berth. Den Rest habe man im Stadtteil aus privaten Spenden zusammengetragen. Auf dem Einöder SPD-Neujahrsempfang am vorigen Freitag versprach Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, dass auch die Stadt noch ihr Scherflein dazu beitragen werde – als Anerkennung der guten, preisbewussten Arbeit vor Ort. Im neuen Jahr, sagt der Ortsvorsteher, stehen im Gemeindebezirk gleich mehrere große Bauprojekte an – von der umfassenden Sanierung der Einöder Saarpfalz-Halle über den Bau des Skulpturenwegs am Römermuseum in Schwarzenacker bis hin zum neuen Kunstrasenplatz für die Fußballer der Spielvereinigung SV Einöd. „Die Investition von rund 200 000 Euro für den Kunstrasen, komplett mit neuer Flutlichtanlage, ist gesichert“, kündigt der Dorfchef den baldigen Baubeginn beim Fußballverein im noch jungen Jahr 2017 an. Zuschüsse für das Vorhaben flössen vom saarländischen Innenministerium und von der Stadt Homburg. Einen Zuschuss über 62 000 Euro hat die Landesregierung im vorigen August bewilligt: Diese Finanzspritze soll bis zum Sommer dem Bau des 112 000 Euro teuren Skulpturenweges hinter dem Freigelände des Römermuseums Schwarzenacker auf die Sprünge helfen. Ein 300 Meter langer Trampelpfad, der von der Marienstraße zum Pfänderbachtal führt, wird mit weißem Bliesgau-Kalk-schotter befestigt. Auf Sockeln links und rechts des Weges sollen in den nächsten Jahren 20 moderne Marmor-Plastiken aufgestellt werden, die zurzeit noch an verschiedenen Stellen quer über das Homburger Stadtgebiet verteilt sind. Die Skulpturen gehören der Schwarzenacker Galerie Monika Beck; die Kunstwerke wurden von Bildhauern in den 1970er und 80er Jahren bei internationalen Symposien in Homburg geschaffen. Größtes Projekt anno 2017 im Ort wird die energiesparende Komplett-Sanierung der Einöder Saarpfalz-Halle sein. Dieser alte Herzenswunsch der lokalen Sportvereine, der Karnevalisten und des Ortsrates werde im Sommer erfüllt, blickt Schuberth voraus: „Dieses Projekt für 1,6 Millionen Euro wird von Bund und Land mit 90 Prozent der Baukosten gefördert. An der Stadt Homburg bleibt nur ein zehnprozentiger Eigenanteil hängen. Dank dieser Sanierung ist in Einöd der Hallen-Sportbetrieb für die nächsten 20 bis 25 Jahre gesichert.“ Dass der mehrjährige Neubau der Schwarzbach-Brücke der Autobahn 8 nicht schon zum Jahreswechsel 2016/ 17 abgeschlossen wurde, schreckt den Einöder Ortsvorsteher nicht: „Wir sind ja alle froh, wenn die Brücke bis Ostern fertig wird. Das wird unsere Ortsdurchfahrt ganz bestimmt vom Verkehr etwas entlasten.“ Wie am Montag berichtet, hat die Homburger Stadtverwaltung versprochen, den morschen, zurzeit nicht nutzbaren Klassensaal-Anbau am Grundschulgebäude in den kommenden Wochen vom eigenen Baubetriebshof sanieren zu lassen. Denn in der Schule herrscht Raumnot: Zuletzt sind in Einöd die Schülerzahlen um 36 Prozent gestiegen. „Immer wieder wird aus der Bevölkerung an mich der Wunsch herangetragen, die Quelle des Pfänderbachs ordentlich fassen zu lassen“, sagt der Ortsvorsteher. Erste Gespräche in dieser Angelegenheit seien bereits geführt worden. Karl Schuberth hofft, dass auch dieses Ziel im Jahr 2017 verwirklicht werden kann. Trotz all dieser guten Nachrichten wird die Einöder Wunschliste zum Jahresende wohl dennoch nicht fix und fertig abgearbeitet sein. Auf Schuberths Agenda stehen nämlich noch weitere Vorhaben: „Wünschen würden wir uns eine direkte Radwege-Verbindung ins Wattweiler Tal. Denn dann müssten Radfahrer nicht mehr zweimal die vielbefahrene B 423 überqueren. Und unser geschotterter Dorfplatz hinterm Bürgerhaus braucht dringend eine festere Decke. Außerdem sind mehrere Verteilerkästen, die dort die Dorffeste mit Strom versorgen sollen, kaputt und müssen erneuert werden.“ Fürs neue Jahr hat sich Einöd auf Kreisebene wieder zum Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ angemeldet. Schuberth: „Vor ein paar Jahren waren wir schon mal saarlandweit Zweiter. Gucken wir mal, wie’s diesmal läuft.“ Die neuerliche Teilnahme am Dorfwettbewerb dürfte eine gute Möglichkeit für die vielen ehrenamtlichen Helfer in Einöd sein, sich für den Sommer 2019 schon mal warmzulaufen: Dann wird der Homburger Stadtteil zum zweiten Mal das Bliesgau-Biosphärenfest mit Zehntausenden Besuchern ausrichten.

x