Zweibrücken So zärtlich ist Ixheim

An dieser Stelle kreuzt die Tilsit- die Masurenstraße.
An dieser Stelle kreuzt die Tilsit- die Masurenstraße.

In den Breitwiesen im Zweibrücker Stadtteil Ixheim liegt eine Straße, deren Name an eine Region im ehemaligen deutschen Ostpreußen erinnert: die Masurenstraße.

Seit der Teilung Ostpreußens 1945 ist Masuren heute die größte Seenlandschaft Polens. Von dort stammt der Dichter Siegfried Lenz, der im Nachwort zu seiner Kurzgeschichtensammlung „So zärtlich war Suleyken“ schrieb: „Meine Heimat lag sozusagen im Rücken der Geschichte.“ Die masurische Geschichte beginnt mit dem westbaltischen Volk der Prußen und seinen Stämmen der Sassen, Galinder und Sudauer. Erste Zeugnisse stammen aus der Zeiten um das Jahr 1000. Masuren gehörte damals zur „Großen Wildnis“ und war von Urwäldern bedeckt. Bis ins 14. Jahrhundert waren weite Landstriche unbesiedelt. Der masurische Raum wurde 1283 vom Deutschen Orden erobert, alle Prußenaufstände wurden niedergeschlagen. Von da an bis 1525 gehörte Masuren zum Deutschordensstaat. Mit der Umwandlung des Ordensstaates in das weltliche, protestantisch geprägte Herzogtum Preußen 1525 wurden die Masuren Bürger Preußens und ab 1871 mit der Reichsgründung bis 1945 Bürger des Deutschen Reiches. In Reisekatalogen wird Masuren beschrieben als Sehnsuchtsziel aller Naturliebhaber, als eine Region in Polen, in der man noch traumverlorene, wie aus Zeiten gefallene Landschaften findet. Auch das urbane Masuren bietet Besuchern Sehenswertes. Die Sommerhauptstadt Masurens, Gizycko, die größte Stadt der masurischen Seenplatte, verwandelt sich im Sommer dank ihrer malerischen Lage in einen florierenden Urlaubsort. Die Serie Hinter den Zweibrücker Straßennamen verbergen sich oft skurrile, überraschende und manchmal schaurig-blutige Geschichten. Josef Reich hat ihnen nachgespürt.

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