Kreis Südwestpfalz Operieren für Anfänger

„Wir wollen den Leuten Gelegenheit geben, aus freien Stücken und mit Spaß dorthin zu gehen, wo sie sich sonst nur aus unangenehmem Grund aufhalten – wenn Angehörige oder sie selbst krank sind“: Michael Menger, Dekan der Homburger Unikliniken, wirbt für den Besuch der Langen Nacht der Wissenschaften übermorgen, Freitag, ab 17 Uhr.

Keineswegs als trister Krankenhausbesuch, sondern als Familienfest, Sommerparty und spannender Blick hinter die Uni-Kulissen ist die Veranstaltung am Freitagabend zu verstehen, die bis etwa 22 Uhr voraussichtlich von Tausenden Gästen besucht wird. „Auf unserem Gelände in Homburg leben und forschen 2000 Studenten aus aller Welt und haben dabei viel Spaß“, ist sich Menger sicher. Ein Spiegelbild dieser Lebensfreude werde unter anderem das Treiben vor der Livemusik-Bühne mit Biergarten und internationalem Speisen- und Getränkeangebot auf der Festwiese vor der Uni-Bibliothek sein. Die Bigband der Universität sorgt für Unterhaltung, und ab 21 Uhr darf auf einer Party auf dem Vorplatz der Gärtnerei (Gebäude 80) getanzt werden – am Lagerfeuer bis in den frühen Morgen. „Bei mehr als 100 Einzelangeboten können unsere Gäste Neues erfahren – über das Homburger Uniklinikum und auch über sich selbst“, sagt Michael Menger. Das 150 Millionen Euro teure, noch immer nicht restlos fertig gestellte neue zentrale Uni-Gebäude für Innere Medizin lädt am Freitagabend zu Besichtigungen ein. In seinem Foyer wird das begehbare, überdimensionale Kunststoffmodell eines menschlichen Herzens ausgestellt. Uni-Mitarbeiter informieren über Körperfunktionen und Krankheiten rund um dieses wichtige Organ. Für Kinder ist das Angebot seit Jahren ein Renner, sich den Arm fachmännisch eingipsen zu lassen. Beliebt sind auch die Rundfahrten mit dem Rettungswagen – stilecht mit Blaulicht und Martinshorn. „Die Kleinen dürfen sich selbst beim Operieren ausprobieren“, lädt der Dekan dazu ein, mit dem Skalpell ein Schweineauge oder unterm Mikroskop eine Paprika oder eine Banane zu operieren. Auch Teddy- und Gummibären lassen sich von den kleinen Besuchern am Freitagabend nach allen Regeln der medizinischen Kunst verarzten. „Hightech gibt’s in der Frauen- und Kinderklinik zu sehen“, kündigt Menger Vorführungen darüber an, wie Frühgeborene versorgt werden. Ultraschall macht beim „Baby-TV“ eine Live-Übertragung aus dem Bauch einer Schwangeren möglich. „Sehr stark ist in diesem Jahr der Bereich Notfallmedizin/OP vertreten“, blickt der Dekan voraus. Einblicke würden etwa in die Operationssäle für Neurochirurgie und Adipositas-Medizin gewährt. „Wir bauen auch einen kompletten Herz-OP-Saal auf“, verkündet der Dekan: „Mit Herz-Lungen-Maschine und Kardiotechnik.“ Die Zahnklinik öffnet sich für Vier- bis 14-Jährige: „Kinder dürfen an Plastikmodellen selbst Zähne anbohren und Karies entfernen“, sagt Zahntechnik-Prodekan Matthias Hannig. Info Eine detaillierte Übersicht aller Programme der „Langen Nacht“ findet man unter www.uks.eu/langenacht im Internet. Gedruckte Programmhefte liegen am Freitag überall auf dem Uni-Gelände aus.