Zweibrücken Kultur in der Kapelle

Bei einer Veranstaltung im März wiesen Teelichter und kleine Laternen den Weg in die Kapelle.
Bei einer Veranstaltung im März wiesen Teelichter und kleine Laternen den Weg in die Kapelle.

Am Freitag hat sich im Gemeindesaal in der Röntgenstraße der Verein „Kultur in der Himmelsbergkapelle“ gegründet. In der Kapelle des ehemaligen Evangelischen Krankenhauses sollen weiterhin Kulturveranstaltungen stattfinden. Gottesdienste und Trauerfeiern sind hingegen verboten. Die Kapelle gehört, wie das komplette Krankenhausgebäude, dem Landesverein für Innere Mission (LVIM).

Nur Kultur – keine Gottesdienste, keine Trauerfeiern. Das stieß bei einigen der rund 30 Anwesenden, die zusammengekommen waren, um einen Verein zum Erhalt der Kapelle zu gründen, auf Unverständnis. Doch so sieht es die Nutzungsvereinbarung vor, die der LVIM vorgelegt hatte und die Michael Dillinger von der Initiative Himmelsbergkapelle vorstellte: Der Verein soll pro Veranstaltung 100 Euro bezahlen; hinzu kommen eventuelle Kosten für eine Haftpflichtversicherung und einen Sicherheitsdienst. Der LVIM erlaube, eine Spendenkasse aufzustellen oder einen Eintritt von maximal fünf Euro zu verlangen. Was darüber hinausgehe, sei im Einzelfall mit dem LVIM zu besprechen. Dass man unter diesen Voraussetzungen – und in Anbetracht eventueller weiterer Kosten für Honorare an die Künstler – die Anzahl der Veranstaltungen pro Jahr herunterschrauben müsse, leuchtete den Anwesenden schnell ein. Überdies fiel der erwartete Ansturm an diesem Abend etwas kleiner aus. Das irritierte und enttäuschte Wolfgang Ohler vom Sprecherkreis. Im Vorfeld hätten doch so viele – über 150 Personen – Interesse signalisiert. Er zweifelte sogar, ob man einen Start wagen solle: „Entscheidend ist die Mitgliederzahl des Vereins. Wenn wir nicht genug Sicherheiten haben, dann können wir’s nicht machen!“ Pfarrerin Elisabeth Brach vom Sprecherkreis entgegnete, wenn man jetzt zurückziehe, dann sei alles weg, auch das Inventar, das ja komplett in der Kapelle bleiben soll, das Kreuz, die Kanzel, die Orgel. Brach betonte, dass zuerst der Verein gegründet und dann der Vertrag unterschrieben werden müsse. Der LVIM wolle einen Verein als Ansprechpartner. Rechenbeispiele machten die Runde. Wie viele Veranstaltungen pro Jahr können wir uns mit wie vielen Mitgliedern erlauben? Letztendlich gründete sich der Verein dann doch, Mitgliedsanträge wurden ausgefüllt. Vier Euro soll der Beitrag pro Monat betragen, also 48 Euro im Jahr. Der Vorstand des Vereins, einstimmig gewählt per Handzeichen von 19 Stimmberechtigten mit jeweils einer Enthaltung, setzt sich wie folgt zusammen: Erste Vorsitzende Elisabeth Brach, zweiter Vorsitzender Wolfgang Ohler, Kassenwart Wolfgang Lehmann, Schriftführer Michael Dillinger, Beisitzer Horst Grub, Winfried Heun und Willi Hunsicker. Zur Vorgeschichte: Ende März war die Kapelle am ehemaligen Evangelischen Krankenhaus geschlossen worden. Zu diesem Zeitpunkt war die sechsmonatige Reihe „Kunst und Kultur in der Himmelsbergkapelle“, die von der Bevölkerung sehr gut angenommen wurde, ausgelaufen. Anfang April hatte sich die Initiative Himmelsbergkapelle gegründet, um die Kapelle als Veranstaltungsort zu erhalten (wir berichteten mehrfach). Auf ihr Betreiben hin kam der Vorstand des LVIM, Rainer Doll, zu Gesprächen nach Zweibrücken – und zeigte sich angetan von der Kapelle. Der LVIM wollte daraufhin eine Nutzungsvereinbarung ausarbeiten. Sollte die Initiative damit einverstanden sein, wollte sie einen Verein gründen. KONTAKT Elisabeth Brach, Landstuhler Straße 14 in 66484 Winterbach, die zugehörige Telefonnummer: 06337-358, E-Mail-Adresse: Pfarramt.Winterbach@evkirchepfalz.de. TERMIN Erste Veranstaltung in der Himmelsbergkapelle: Donnerstag, 9. November, 19 Uhr „Die Träumer von Struthof“ von Wolfgang Ohler.

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