Zweibrücken Kleine Ziele bei den starken Bayern

ZWEIBRÜCKEN. „Auf nach Bayern“ heißt es heute für die Drittliga-Handballer des SV 64 Zweibrücken. Beim TuS Fürstenfeldbruck, also knapp 25 Kilometer von der bayerischen Landeshauptstadt München entfernt, sind die Zweibrücker zu Gast (Anwurf: 19.30 Uhr).

Während der Abstieg der Zweibrücker aus der Dritten Liga wohl nicht mehr zu verhindern ist, kämpft Fürstenfeldbruck noch dagegen. Das hat keine sportlichen Ursachen, sondern regulatorische: Fürstenfeldbruck hatte in der Hinserie unwissentlich wochenlang Alexander Leindl ohne gültigen Spielerpass eingesetzt. Spiele, in denen Leindl am Ball war und in denen Fürstenfeldbruck sportlich gepunktet hatte, wurden als Niederlagen gewertet. Das Hinspiel in Zweibrücken, das die Bayern mit 32:28 für sich entschieden hatten, wurde zugunsten des SV gewertet. 13 Punkte verloren die Bayern so und kämpfen statt um den Titel gegen den Abstieg. Der TuS hatte noch gehofft, dass ihm die Punkte wieder zugesprochen werden und vorsorglich für die Zweite Bundesliga gemeldet. Die Entscheidung ist aber endgütig. „Für mich eine der besten Mannschaften der Liga. Die haben von der sportlichen Klasse her mit dem Abstieg überhaupt nichts zu tun“, sagt SV-Trainer Tony Hennersdorf. Aufgrund des Punktabzugs ist Fürstenfeldbruck aktuell Tabellen-13. und hat nur zwei Punkte Vorsprung auf den ersten sicheren Abstiegsplatz. Dass Fürstenfeldbruck alles daran setzen wird, zu Hause die notwendigen Punkte zu holen, „das ist schon klar“, sagt Hennersdorf. Wenn die Zweibrücker in Fürstenfeldbruck aus dem Bus steigen, liegen fast 400 Kilometer Anreise hinter ihnen. Trotz der weitesten Auswärtsfahrt der Saison und der Tatsache, dass keine Zeit bleibt, um einen kurzen Abstecher nach München zu unternehmen, „freuen wir uns auf das Spiel. Die haben immer eine sehr gut besuchte Halle, dort herrscht richtig gute Stimmung“, sagt Hennersdorf. Wer für Zweibrücken heute aufläuft, war bis gestern noch offen. „Vor allem mit Blick auf das wichtige Heimspiel der A-Junioren am Sonntag zu Hause gegen Meißenheim/Nonnenweier, werden wir genau abwägen, welche A-Junioren wir mitnehmen. Diesmal geht die A-Jugend-Bundesliga vor, denn dort brauchen wir noch wichtige Punkte“, sagte Hennersdorf. Vor allem die lange Anreise zum Spielort und die späte Rückkehr in der Nacht spielen bei der Entscheidung eine wichtige Rolle. Nach dem Hinspiel hatten die Fürstenfeldbrucker Komplimente an den SV 64 verteilt. Vor allem aufgrund des durchaus gezeigten Engagements in der Abwehr und im lauffreudigen Angriff. Auch wenn es wieder eine schwere Aufgabe ist, „das ist ein Spiel, das uns in jedem Fall weiterbringen kann. Alle, die spielen, sollen einfach die Chance nutzen, weiter Drittliga-Erfahrung zu sammeln, sich weiter zu entwickeln“, unterstreicht Hennersdorf. Und selbst wenn der Abstieg praktisch nicht mehr zu vermeiden ist, „die Chance, nicht als Tabellenletzter abzusteigen, haben wir in jedem Fall“, weiß der SV-Trainer, dass auch kleine Motivationsziele wichtig sind.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x