Zweibrücken Katja Müller steckt schwachen Beginn gut weg

Heimvorteil genutzt: Katja Müller vom Ersten Golfclub Westpfalz spielte sich bei der DM-Qualifikation auf dem Hitscherhof auf Ra
Heimvorteil genutzt: Katja Müller vom Ersten Golfclub Westpfalz spielte sich bei der DM-Qualifikation auf dem Hitscherhof auf Rang drei.

«RIESCHWEILER-MÜHLBACH.» Bei der Qualifikation zu den deutschen Meisterschaften der Mädchen in den Altersklassen 16 und 18 im Golf am Wochenende auf dem Gelände des Ersten Golfclub Westpfalz erreichte Katja Müller einen starken dritten Rang. Lea Becker hingegen verpatzte ihre dritte Runde völlig und verpasste so eine bessere Platzierung. Beide lösten aber das Ticket für den nationalen Vorentscheid in Wilkendorf (Brandenburg).

Sonntag 10.30 Uhr auf dem Hitscherhof. Katja Müller bewies mal wieder gute Nerven. Gerade hatte sie drei für ihre Verhältnisse schwache Bahnen gespielt. Sie benötigte jeweils einen Schlag mehr, als auf dem Par 71-Kurs vorgesehen. In ihrem Flight (die Gruppe von Spielern, die gemeinsam von Loch zu Loch spielt) spielten die Deutsche Meisterin im Lochspiel der Damen, Paula Kirner, und die holländische Nationalspielerin der Jugend, Daniëlle Modder (beide GC Kiawah Riedstadt). „Man orientiert sich schon an den anderen. Aber ich habe ja schon öfter mit den beiden gespielt“, erklärte Müller, die sehr zufrieden war mit ihrer Leistung in der AK16. Den schwachen Beginn nahm sie locker, wirkte trotzdem hochkonzentriert. „Der Start von der Bahn zehn ist doch recht ungewohnt, da liegen mir die ersten Bahnen nicht so gut“, erklärte die 15-jährige Müller. Ihre Abschläge, im Gegensatz zu den beiden Riedstädtern, wirkten eleganter, waren deutlich mehr von Technik als von Kraft geprägt und trotzdem ähnlich weit. „Katja ist eine Technikspielerin. Sie hat großes Potenzial, obwohl sie noch mehr könnte“, lobte der rheinland-pfälzische Landestrainer Mark Mattheis seinen Schützling. Die Schülerin der neunten Klasse der IGS Thaleischweiler-Fröschen war in der Folge hellwach. Mit einem Pitch (hoher Annäherungsschlag) kam sie auf Bahn 15 bereits mit dem dritten Schlag aufs Grün. Rund acht Meter war sie von der Stange (Loch) entfernt und traf zur Verwunderung von Vater Thomas Müller. „So ein Schlag gelingt vielleicht bei einem von acht Schlägen“, freute er sich für seine Tochter. Und auch an der nächsten Bahn gelang ihr wieder ein Birdie (ein Schlag unter Par). An Bahn 17 spielte Müller dann die Platzvorgabe von vier Schlägen, während Modder und Kirner einen Bogey (einen Schlag über Par) spielten. Am Ende des Tages sprang für Müller am Sonntag eine 72er Runde heraus. Mit 215 Schlägen landete sie auf dem Bronze-Rang. Für Müllers Vereins- und Alterskollegin Lea Becker lief der Samstag noch ausgesprochen gut. Nach einer Runde mit 73 und einer mit 72 Schlägen lag sie auf Platz vier. Am Sonntag erwischte sie jedoch einen gebrauchten Tag. „Lea Becker kann im langen Spiel sogar mit der Damen-Weltspitze mithalten. Das ist schon beeindruckend, die Streuung ist leider aber zu groß“, weiß Landescoach Mattheis, woran das EGW-Nachwuchstalent noch arbeiten muss. Genau so war es auf Bahn drei: Mit dem Abschlag wuchtete sie den Golfball zwar weit, aber verzog völlig nach links in die Böschung. Die Folge war ein Strafschlag und erneuter Beginn am Abschlag von Bahn drei. Becker wirkte zornig, gab ihr Tasche einen Hieb mit dem Golfschläger und spielte mit Wut im Bauch einen zumindest ordentlichen Abschlag aufs Grün. Es war aber schlichtweg ein Tag zum Vergessen für Becker. Am Ende benötigte sie 82 Schläge für ihre Sonntagsrunde. Insgesamt landete sie mit 227 Schlägen auf Rang neun. Dennoch hielt sie Rang sechs in der Gesamtwertung, Müller ist dort hervorragende Zweite. Siegerin in Rieschweiler-Mühlbach war bei der Altersklasse 16 Paula Kirner mit 212 Schlägen, in der AK18 Sophia Kalusche vom Homburger GC. Die deutschen Meisterschaften finden vom 15. bis 17. September in Wiesloch auf den Golfanlagen Hohenhardter Hof statt. Wer dort mitspielen will, muss zuvor noch die Qualifikation beim nationalen Vorentscheid im brandenburgischen Wilkendorf vom 14. bis 16. Juli schaffen. „Der Titel bei der DM ist nicht realistisch“, glaubt Müller, die mit einem Rang unter den Top 15 zufrieden wäre. Auch einen Wechsel zu einem anderen Verein habe sie nicht geplant. „Das ist mit der Schule nur schwer vereinbar“, erklärt Müller, die sich bei den Hitscherhof-Golfern gut aufgehoben fühlt. Auch Landestrainer Mattheis war begeistert: „Es ist ein toller Klub hier. Nur das Indoor-Training fehlt noch. Ich hoffe, dass der Klub über kurz oder lang in der Zweiten Bundesliga spielt.“ Sport-Magazin

x