Zweibrücken Hofladen, Reitshop und Hufschmiede

Der städtische Bauausschuss beschäftigt sich am Donnerstag mit den Bebauungsplanverfahren zum Buchenwaldhof bei Wattweiler. Der Besitzer will den Hof erweitern. Geplant sind ein kleiner Gastronomie- und Beherbergungsbetrieb, ein Hofladen, ein Reitshop, ein Anbau an die Reithalle sowie eine Verlegung und Überdachung des Reitplatzes. Auch eine Tierarztpraxis und eine Hufschmiede könnten dort Platz finden.

Der Buchenwaldhof, den die Familie Reister vor einigen Jahren gekauft hat, liegt nordwestlich von Wattweiler inmitten von Wiesen und Äckern. Der Hof wurde in den vergangenen Jahren um Anlagen für die Zucht und Haltung von Pferden erweitert: Ställe, Lagerräume für Futtermittel, Reithalle, Außenreitplätze und Pferdekoppeln. Durch die Einstufung als privilegiertes Vorhaben durch die Bauaufsicht war dies möglich. Pferdezuchtbetrieb und Reiterhof stehen im Einklang mit der Landesplanung. Außerhalb dieser landwirtschaftlichen Privilegierung bestand aber weder Planungs- noch Baurecht. Deshalb musste jetzt ein neuer Flächennutzungs- und Bebauungsplan aufgestellt werden. Der geänderte Flächennutzungsplan soll den 13,7 Hektar großen Bereich künftig nicht mehr als landwirtschaftliche Fläche ausweisen, sondern als Sonderbaufläche mit der Nutzung „Pferdezucht und Pferdehaltung, Reitsport“. Nur dann sind weitere Nutzungen und auch die eingangs erwähnten Erweiterungen möglich. Die Landesplanung schränkt allerdings ein: Pferdeaffine Einrichtungen sind nur im direkten Umfeld der Hofstelle zulässig und dürfen keinen zusätzlichen Verkehr erzeugen. Der Buchenwaldhof ist nicht über öffentlich gewidmete Straßen, sondern über vorhandene Feldwege erschlossen. Die Verkehrsanbindung des Buchenwaldhofs erfolgt über die Hochwaldstraße und einen südwestlich von Wattweiler in einer Kurve abgehenden Wirtschaftsweg. In ihrer Stellungnahme zum geänderten Flächennutzungsplan weist die Stadt Blieskastel darauf hin, dass die Feldwirtschaftswege in der Gemarkung Webenheim nicht als Hofzufahrt genutzt werden dürfen. Die Stellungnahmen der beteiligten Behörden und Naturschutzverbände hat das Bauamt in die Pläne eingearbeitet. So forderte der Nabu zum Schutz des Mornellregenpfeifer-Rastplatzes, die baulichen Anlagen zu begrünen und die Gehölze nicht wesentlich höher als die Gebäude wachsen zu lassen. Im Planungsgebiet befinden sich auch neun – teils unterirdische– Westwallanlagen, die laut Landesdenkmalpflege zu erhalten sind. Zudem könnten – da das Gebiet in einer ehemaligen Kampfzone liegt – militärische Gegenstände gefunden werden. |ts

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