Zweibrücken Grüße aus dem Champagnerbad

Die Handsome Dogs gaben Ende Juli beim Zweibrücker Stadtfest ihr Debütkonzert und arbeiten gerade an einer CD.
Die Handsome Dogs gaben Ende Juli beim Zweibrücker Stadtfest ihr Debütkonzert und arbeiten gerade an einer CD.

Während die Zweibrücker Rockband The Handsome Dogs noch fleißig an der Debüt-CD arbeitet, hat sie schon ihren ersten Preis eingeheimst. Den Future Rock Award des saarländischen Classic Rock Radios gewinnt sie ausgerechnet mit einer Ballade.

Endlich gibt es wieder einen richtig guten Song von Bon Jovi. Das könnte man meinen, wenn man „Gonna Be There“ hört. Fette akustische Gitarren verbreiten Sehnsucht. Man muss unweigerlich an „Wanted Dead or Alive“ denken. Wobei beim genaueren Zuhören schon klar werden müsste, dass die eingängige Ballade von einer anderen Band stammt. Denn Porty Portner klingt am Mikrofon so gar nicht wie der Amerikaner Jon Bon Jovi. Der Gewinn des Future Rock Awards (mit 1000 Euro dotiert) löste bei den Bandmitgliedern ausgelassene Freude aus. „Hi, da ich immer noch im Champagnerbad liege (lacht), würde ich für das Interview gerne an Pete Potens verweisen“, teilt Schlagzeuger Lars Lunova humorvoll mit. Dass er an Potens verweist, hat aber eher einen anderen Grund. „Ich hätte nie gedacht, dass wir diesen Preis gewinnen“, staunt der Gitarrist noch einen Tag nach der Verkündung. „Ich hatte wegen der Teilnahme an dem Wettbewerb zwiespältige Gefühle. So ein Preis klingt eher nach Nachwuchswettbewerb. Und vom Thema Nachwuchs sind wir ja vom Alter her gesehen weit entfernt.“ In der Tat. Einige Bandmitglieder der Handsome Dogs gehen schon stramm auf die 50 Jahre zu. „Es ist aber ein toller Sender, und wir haben halt ein Foto und diesen Song hingeschickt. Eine Jury hat ihn eine Woche oder zehn Tage später unter die Finalisten gewählt. Danach hätten wir einen zweiten Song einschicken dürfen, aber nicht müssen. Ich hätte gerne einen anderen Titel gewählt. Weil die Kids, die den Sender hören, hören Metallica. Also den ganzen harten Stoff. Wir haben dann aber entschieden, es bei ,Gonna Be There` zu belassen.“ Potens, der Zweifler, zweifelte bald noch viel mehr. „Ich habe mir die anderen Bands angeschaut, die weitergekommen sind. Die machen alle Musik der härteren Gangart. Da habe ich gesagt, dass wir niemals gegen die gewinnen. Dann ist das ja ein saarländischer Musiksender, und mit Porty und Lars kommen zwei Mitglieder aus Zweibrücken. Jens Münster kommt aus Trier. Michael Lehberger und ich sind zwar aus Neunkirchen. Aber weil wir in Zweibrücken proben, bezeichnen wir uns als Zweibrücker Band.“ Der Sieger des Future Rock Awards wurde am Montagabend verkündet. Potens wusste aber nicht genau, wann dies geschehen würde. Währenddessen spielte der Gitarrist mit Portner im Studio den Gesang für einen weiteren Song für das Album ein. „Da ist man für die Außenwelt unerreichbar. Weil man Kopfhörer trägt und außer der Musik und sich selbst gar nichts hört.“ In den Pausen fiel den beiden Musikern ein, dass der Preisträger des Wettbewerbs – über den die Radiohörer und eine Jury je zur Hälfte entschieden – an diesem Tag verkündet werden sollte. „Ich schaute ins Internet und öffnete die Seite von Classic Rock Radio. Da standen wir schon als die Gewinner drin. Den Song hatten sie auch schon längst ein paarmal im Radio gespielt. Porty und ich sind uns direkt um den Hals gefallen. Man hatte längst versucht, mich fünfmal telefonisch zu erreichen. Aber wir waren ja in meinen Studio, und das Handy lag im Wohnzimmer.“ Wie geht es nun weiter? Die Handsome Dogs hatten im Falle eines Gewinns angekündigt, dass sie ein Unplugged- Konzert in The Pub in Zweibrücken geben. „Das muss mit den Eigentümern jetzt noch abgesprochen werden. Einen Termin gibt es jedenfalls noch nicht.“ Zwar will die neue Rockband bald wieder auftreten, nachdem sie erstmals beim Zweibrücker Stadtfest auf der Rockbühne zu sehen und zu hören war. „Da wird auch noch einiges kommen. Priorität hat aber erst mal unsere CD. Wir haben acht Songs und wollen zehn auf der CD haben. Da wir alle berufstätig sind, dauert alles eben ein wenig länger. Wir wollen aber spätestens im November, Dezember mit den Aufnahmen fertig sein“, erklärt Potens.

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