Zweibrücken Fünf Alphörner im Rosengarten

Mit Alphörnern verständigten sich die Hirten bei Sonnenaufgang von Alm zu Alm, wie die Zuhörer am Sonntag im Rosengarten lernten
Mit Alphörnern verständigten sich die Hirten bei Sonnenaufgang von Alm zu Alm, wie die Zuhörer am Sonntag im Rosengarten lernten.

Schwungvoll und zünftig sorgten die Hofgassler unter Leitung von Klaus Dejon am Sonntagnachmittag im sonnigen Rosengarten für beste Stimmung und ließen mit volkstümlicher Musik aus Böhmen und Tirol die Konzertsaison im Zweibrücker Rosengarten ausklingen.

Mit Blasmusik frei nach Ernst Mosch, aber in origineller Besetzung – fünf Alphörner waren mit von der Partie – nahmen die Hofgassler über 400 Besucher mit auf eine musikalische Rundreise. Klar umrissene melodische Konturen und markant akzentuierte Rhythmen im volltönenden, sonoren Sound eines Blasorchesters rissen die Gäste mit. Das Publikum klatschte mit, viele wippten mit den Füßen im Takt der „Lottchen Polka“. Klangschöne, trotz der Tusche weiche Melodiebögen charakterisierten Michael Kuhns „B wie böhmisch“, ein Stück, in dem sich Volksliedcharakter und Tanzrhythmen verbinden. Innig und gemütvoll war auch die „Südböhmische Polka“. Eine überraschende Leichtigkeit und federnde Elastizität der Rhythmen zeichnete den einheitlichen Klang des Stückes „Auf die Vogelwiese“ aus. Im Mittelteil trat der Marschcharakter in der bestechend präzisen Tongebung deutlich hervor. Muntere Schlagerstimmung versprühte der Ernst-Mosch-Hit „Wir sind Kinder von der Eger“, zu dem Peter Schuster den Text mitsang. Mit überraschender Leichtigkeit überraschten die Hofgassler im „Frühlingswalzer“ von Johann Strauß, der zwei Frauen so gefiel, dass sie spontan das Tanzbein schwangen. „Von Freund zu Freund“ ist der Titel einer Polka von Viera Blech, den diese 2004 im Tiroler Kössen gegründete Blasmusikformation als Eigenkomposition den Hofgasslern zukommen ließ. Forsche, zügige Rhythmen brachten frischen Schwung in die durch den Wechsel der Instrumentengruppen erzeugten Klangfarbenschattierungen der Melodie, die mit originellen Arrangements die Zuhörer begeisterte. Auch „Hinter der Garage“ ist eine moderne Polka, deren Text auf eine wahre Begebenheit Bezug nimmt, wie Klaus Dejon mit einem Augenzwinkern versicherte. Die erotische Anziehungskraft von Musikern scheine ungebrochen, wenn sie in Konzertpausen hinter der Garage von weiblichen Fans geküsst werden. Den Zauber malerischer Bergwelten mit weißen Gipfeln und grünen Tälern beschworen die fünf Alphörner mit ihrem tragenden Klang. Wie sich die Hirten von Alm zu Alm mit Hilfe dieser Instrumente bei Sonnenaufgang verständigten, erfuhren die Besucher im Rosengarten. Aber auch flotte Tanzweisen kann man auf diesen Instrumenten spielen, wie die Hofgassler beim „Talkirchdorfer Alphornwalzer“ und der „Alfonspolka“ unter Beweis stellten. Zu Tirol haben die Hofgassler ohnehin eine enge Verbindung. Ihre nächste Musikantenreise soll sie nach Leogang führen, und auch ihr offizielles Konzertprogramm beschlossen sie mit „Dem Land Tirol die Treue“. Doch kein Konzert ohne Zugabe, und als Hommage an die Saarpfalz ließen die Hofgassler ihr Konzert mit dem „Steigerlied“ ausklingen.

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