Zweibrücken Ein Anblick zum Gewöhnen

Ina Sohns war erst viermal sehr sicher von der Siebenmeterlinie und steuerte danach noch zwei Treffer aus dem Feld zum Heimerfol
Ina Sohns war erst viermal sehr sicher von der Siebenmeterlinie und steuerte danach noch zwei Treffer aus dem Feld zum Heimerfolg des SV 64 Zweibrücken gegen die FSG Arzheim/Moselweiß bei.

«ZWEIBRÜCKEN.» Ein in der vergangenen Saison nicht gewohntes Bild: Die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken grüßen weiter von der Tabellenspitze. Am Sonntag schlugen sie zu Hause (wir berichteten kurz) die FSG Arzheim/Moselweiß mit 29:26 (14:14). Es war das erwartet schwere Stück Arbeit, die sich die Zweibrückerinnen phasenweise aber selbst schwerer machten als notwendig.

„An den Anblick könnte ich mich gewöhnen“, sagt SV 64-Trainer Rüdiger Lydorf beim Blick auf die Tabelle. Aber Lydorf ist Realist, weiß, dass es eine Momentaufnahme ist. Ein Trend lässt sich in dieser Saison aber bereits erkennen: „Eine Menge Mannschaften sind präsent, das wird eine harte Runde“, prophezeit Lydorf nach den ersten Spielen. Diese Erkenntnis bestätigten auch die Gäste der FSG Arzheim/Moselweiß, die sich nicht im Vorbeigehen schlagen ließen und deutlich besser waren, als es ihre derzeit 1:5-Punkte vermuten lassen. Linksaußen Annika Bach, die der Zweibrücker Defensive manches Kopfzerbrechen bereiten sollte, traf zum 1:0 für die Gäste. Das Spiel der Zweibrückerinnen lief etwas holprig ab. Die Zuspiele kamen nicht genau genug, erforderten oft ein Nachfassen, so dass der Spielrhythmus etwas litt, das Tempo nicht gleichbleibend hoch war. Riesenpech hatte SV-Torhüterin Eva Menzerath. Bach gegen Menzerath hieß das erste Strafwurfduell. Das entschied Menzerath für sich. Sie hatte allerdings im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf hingehalten, um das 0:2 zu verhindern, und musste mit brummendem Schädel das Tor verlassen. Daphne Huber kam und tat sich im ersten Abschnitt schwer. Auch im Angriff lief es nur bedingt rund für den SV. Moselweiß’ Trainer Thomas Bach verordnete seinem Team mehrfach, die Kreise der Halbspielerinnen im SV-Rückraum zu stören. Das gelang durchaus. Aber nicht immer. Katharina Koch, Lucie Krein oder Levke Worm bewiesen Durchsetzungsvermögen. Das brauchte es auch, weil sich Zweibrücken auf den Außenpositionen zwar Chancen erspielte, diese aber kaum genutzt wurden. Conny Scherf, die einsprang, weil die SV-Personaldecke etwas dünn war, traf von Linksaußen zum 9:8. Und dass Tempo der Schlüssel zum Erfolg war, bewies Koch, die 13 Sekunden später auf 10:8 erhöhte. Die Gäste hielten dagegen, und es ging mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel schaffte es Zweibrücken deutlich besser, über längere Zeit das Tempo hochzuhalten und belohnte sich dafür. Ina Sohns, die zuvor nervenstark von der Siebenmeterlinie alle Chancen versenkt hatte, fasste sich ein Herz, setzte sich im Eins-gegen-Eins durch, traf zum 17:16. Lucie Krein erhöhte auf 18:16, und Miriam Schöneich vollendete einen Gegenstoß mit dem 19:16 (39.). Kurz darauf nahm Moselweiß eine Auszeit, Lydorf forderte da sein Team auf, weiter so sauber die Bälle zu spielen wie in der Phase zuvor. Zweibrücken zog davon, traf jetzt durch Laura Witzgall und Lisa Paquet auch vom Kreis. Dass der Sieg nicht noch deutlicher ausfiel, lag an kleineren Problemen in der Abwehr. Gegen die schnelle Täuschung von Anne Schäfer fand die SV-Hintermannschaft kein Mittel. Insgesamt war Lydorf mit der Arbeit im Defensivverbund zufrieden, wenn auch noch Luft nach oben war. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Menzerath, Huber (ab 3.) - Krein (7), Koch (5), Worm (2) - Schöneich (1), Wiegand - Paquet (3) - Sohns (6/4), Sarah Witzgall, Laura Witzgall (3), Scherf (2) FSG Arzheim/Moselweiß: Heinz - Bender (1), Sorger (7/4), Schmidt - Meier (3), Bach (7) - Helena Kleeschulte - Schäfer (6), Nuhn, Müller (2) Spielfilm: 3:4 (10.), 6:4 (14.), 10:8 (25.), 14:14 (Halbzeit), 16:16 (37.), 19:16 (39.), 24:19 (48.), 29:26 (Ende) - Zeitstrafen: 2:1 - Siebenmeter: 5/4 - 5/4 - Beste Spielerinnen: Krein, Koch, Sohns, Huber - Schäfer, Bach, Sorger - Zuschauer: 50 - Schiedsrichter: Haas/Müller (Osthofen).

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