Speyer Pfälzische Exotik

Habekost ist ein Name, der zieht. Am Samstagabend gab es Habekost gar im Doppelpack: Auf Einladung der Stadtbibliothek haben Kabarettist Christian, „Chako“, und seine Frau Britta ihr erstes gemeinsames Buch „Elwenfels“ vorgestellt. Das Wetter hielt und so musste die Lesung im Speyerer Adenauerpark nicht in die Kapelle verlegt werden. Rund 130 Zuhörer hatten knapp anderthalb Stunden lang Spaß.

„Elwenfels“ erzählt von einem kleinen Pfälzer Örtchen, das im Wald liegt und nur durch eine einzige Zufahrtsstraße zu erreichen ist. Etwas Mysteriöses umweht das Dorf. Die Hauptfigur Carlos Herb, Weinhasser und Privatdetektiv aus Hamburg auf der Suche nach einem verschwundenen Millionär, zieht es fast magisch nach „Elwenfels“. Durch ihn schauen die Autoren von außen auf das Völkchen, das Carlos so verwirrt. Ihm passieren merkwürdige Dinge wie der Zusammenprall mit einem Vogel, der nur eine außergewöhnliche Feder hinterlässt, oder die Begegnung mit einem Minitraktor, der blitzschnell an der Unfallstelle zu sein scheint. Der Hamburger begegnet den Eingeborenen zunächst mit Widerwillen und staunt über das, was er sieht und vor allem hört. Mit einem „Alla dann“ und all den anderen „exotischen Oralklängen“ kann er erst mal nichts anfangen. Beim Weinfest ekelt er sich vor dem Körperkontakt und der alkoholisierten Masse. Dubbegläser sind für ihn „Glasbottiche mit unterschiedlichen Pegelständen “. Schon in der Lesung von einzelnen Passagen wurde klar: Die Habekosts haben so ziemlich alles typisch Pfälzische eingearbeitet, was es gibt. Unter den ganzen Regionalkrimis, die derzeit schwer im Trend liegen, wollten sie einen schreiben, der alles auf die Spitze treibt, erklärte „Chako“ vor der Lesung. „Elwenfels“ stelle die Pfalz dar – mit allen hellen und dunklen Seiten. Die Habekosts beschreiben die Pfälzer als liebenswerte und ehrliche Menschen mit Eigenheiten und Macken. Britta Habekost erarbeitete den Text, anschließend würzte ihn „Chako“ mit satirischen Elementen. Das passt. „Elwenfels“ ist ein Wechselspiel zwischen beschreibenden Passagen und Situationskomik. Das wird so richtig deutlich, wenn er die wörtliche Rede der männlichen Figuren herausschmettert und sie die der weiblichen.

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