Speyer Zeichen der Zukunft als Zeichen des Glücks

Den Rohstoff bewahren: „A study for the hand“ (Ulmenholz) von Robert Koenig. Eine Bilderstrecke finden Sie in der RHEINPFALZ-App
Den Rohstoff bewahren: »A study for the hand« (Ulmenholz) von Robert Koenig. Eine Bilderstrecke finden Sie in der RHEINPFALZ-App.

„Signs Of Good Future“ (deutsch: Zeichen einer guten Zukunft) stellt der Brite Robert Koenig ab heute beim Speyerer Künstlerbund aus. Der 30. Stipendiat des Internationalen Stipendiums Künstlerhaus Speyer zeigt eine Werkschau in kleinen Formaten.

Wie mehrfach berichtet, sind 45 von Koenigs je 2,50 Meter großen „Wächtern der Erinnerung“ als Kunstprojekt „Odyssey 2017“ an mehreren Standorten im Stadtgebiet zu sehen. An zwei weiteren Figuren arbeitet er derzeit. „Die Nummer 46 geht mit auf die Reise“, sagt Koenig mit Blick auf eine unter seinem Hammer und Meißel entstehende „Wächterin“. „Wie ein Pilger wird sie mir folgen und sich in die 45 anderen Figuren einreihen“, schildert der Künstler seine Absicht, aus jeder Stadt, in der seine polnische Mutter gelebt und gelitten hat, sichtbare Spuren mitzunehmen. In einer Ecke steht das männliche Gegenstück, das er Speyer hinterlassen möchte. Das Holz dafür habe er in einem hiesigen Wald gefunden, sagt Koenig. Das Alter der schon leicht morschen Eiche schätzt er auf etwa 120 Jahre. In den Ausstellungsräumen sind weitere „Odyssey“-Exemplare in Kleinformaten zu sehen. Sie und alle weiteren Objekte hat Koenig aus seinem Atelier in England mitgebracht. „Für weitere Skulpturen blieb in Speyer keine Zeit“, erklärt er. In verschiedenen Größen bis zu rund 50 Zentimetern drängen auch die kleinen „Wächter der Erinnerung“ den Betrachter in die Rolle des Beobachters, des Eindringlings. Sie wenden sich ihm nicht zu, geben ihre Distanz zu keinem Zeitpunkt auf. Zeichen der Zukunft sind für Koenig Zeichen des Glücks. Der Künstler drückt sie in Ziffern, Formen und Farben aus, die er auf Rohholz verarbeitet hat. Holz ist Koenigs Material. Ihm hat er auch seine Hommage an die Mythologie des deutschen Waldes entrungen. Im Ulmenholz eingebettet begegnen dem Betrachter ausdrucksstarke Gesichter und Hände, die den kostbaren Rohstoff schützen und bewahren wollen. Zwei beeindruckende Köpfe hat Koenig plastisch aus dem Holz einer 3000 Jahre alten Mooreiche gearbeitet. Den tiefschwarzen Baum habe er im Nordosten Englands gefunden, berichtet der Künstler. Seine Farbe habe er in der langen Zeit unter Wasser angenommen, fügt Koenig hinzu. Ausstellung — Zu sehen beim Speyerer Künstlerbund vom 26. Mai bis zum 11. Juni, dienstags bis samstags, 14 bis 17 Uhr — Eröffnung heute, 18 Uhr — „Odyssey 2017“-Rundgänge mit Koenig am 31. Mai und 6. Juni, jeweils 18 Uhr

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