Speyer Wieder wahrgenommen

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Dudenhofen. Jahrzehnte ist es her, seit der Turnverein Dudenhofen (TVD) letztmals mit einer Jungen-Wettkampfgruppe auf sich aufmerksam machte. Nun macht der Verein aber wieder von sich reden. Seit 2015 treten die Turner-Buben bei Wettkämpfen an. Erste Erfolge motivieren den Nachwuchs.

Irgendwann in den 1970er Jahren des vergangenen Jahrhunderts muss es gewesen sein, als letztmals Wettkämpfer dem Turnsport beim TV Dudenhofen nachgegangen sind, meint Yanina Fürst. Sie ist selbst aktive Turnerin, hat ihren Trainerschein gemacht und unterstützt nun Sabine Kuhn beim Training der männlichen Wettkampfjugend. „Wir waren jahrelang von der Bildfläche verschwunden. Jetzt werden wir wieder wahrgenommen“, freut sich Kuhn. Zehn Jungs gehören der Dudenhofener Wettkampfgruppe aktuell an. Aufgefallen sind diese beim Training der Mittwochsgruppe, das allen männlichen Nachwuchs-Turnern offen steht. „Als montags eine Stunde in der Turnhalle frei wurde, haben wir uns für eine zweite Gruppe entschlossen, um die Jungs besonders zu fördern“, erklärt Kuhn. Intensiveres Training gibt es seither für die Talente, die im Vierkampf an den Start gehen. Für den traditionellen Sechskampf fehlen die beiden dafür notwendigen Übungsgeräte, die Ringe und das Pauschenpferd. „Alle sind mit Begeisterung dabei“, freut sich Kuhn über den anhaltenden Enthusiasmus für den Turnsport, der prinzipiell bei Jungs im Vergleich zum Fußball oder Handball als „uncool“ gilt. Der TVD-Nachwuchs sieht das aber komplett anders. „Ich finde alles toll am Turnen“, ruft der zehnjährige Nico Blank durch die Grundschul-Turnhalle, die dem Verein als Trainingsstätte zur Verfügung steht. Barren sei sein Lieblingsgerät, ergänzt er noch. Der gleichaltrige Noah Rütz wird präziser: „Turnen ist schön, weil wir Bewegung haben. Die Übungen machen Spaß.“ Boden und Barren seien seine Steckenpferde. Reck sei nicht unbedingt sein Favorit. Sich mit anderen im Vierkampf zu messen, macht allen Freude. Das bestätigt Niklas Dann, der seit zwei Jahren im Turnen ist und die Übungen am Boden bevorzugt. „Jungs sind generell wettbewerbsorientierter als Mädchen“, hat Kuhn festgestellt. Der Ehrgeiz hat sich nach dem Wiedereinstieg ausgezahlt. Bei den Gau-Bestenwettkämpfen des Speyer-Gaus holten die TVD-Turner vordere Platzierungen, bei den Landesbestenwettkämpfen bewiesen sie ebenfalls Leistungsstärke. „Nächstes Jahr wollen wir wieder dabei sein“, kündigt Kuhn an. Als kleinen persönlichen Erfolg wertet Trainerin Fürst die positive Entwicklung der Jungs. „Es ist deutlich zu sehen, dass sie besser werden“, hebt sie hervor. Nicht zuletzt sei die Gruppe als solche homogen und liebenswert. „Alle“, fasst Fürst zusammen, „sind bemüht, um das Beste herauszuholen“. Trainingszeiten —Montags, Wettkampfgruppe männlich, 16 bis 17 Uhr; Mittwochs, Bubenturnen, 16 bis 17 Uhr.

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