Speyer Von Sonne und „Super Connie“ verwöhnt

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Gut ein Dutzend historische Maschinen haben sich am Wochenende bei den ersten „Airliner Classics“ auf dem Flugplatz im Glanz der Lockheed L-1049 Super Constellation („Super Connie“) aus der Schweiz gesonnt. Neben einer Douglas DC-3 („Rosinenbomber“), ebenfalls vom Flugplatz Basel aus angefolgen, und einer De Havilland D.H.104 Dove aus dem Ruhrgebiet, die Rundflüge für Gäste anboten, wurden weitere Oldtimer-Flugzeuge, vor allem vom Verein Flugwerk Mannheim, von rund 8500 Besuchern bewundert.

„The Queen never comes too late“ – die Königin kommt nie zu spät (selbst wenn sie unpünktlich ist), besagt eine britische Redensart. Das gilt offenbar auch für die „Super Connie“, die am Samstagmorgen einige Minuten auf sich warten ließ. Denn den „Superstar“ der „Airliner Classics“ wollten sie alle sehen, fotografieren und filmen: die mehreren Tausend Männer, Frauen, Jugendlichen und Kinder, die sich auf und neben dem Flugplatz eingefunden hatten. Kurz vor 10.30 Uhr kam sie dann eingeschwebt, flog erst einmal recht niedrig über das Gelände, drehte noch mal eine Runde und legte dann eine weiche Landung hin. Die Reaktion: spontaner Applaus der ungezählten Schaulustigen. Die Festbesucher, die am Zaun südwestlich des Towers standen, waren gerade mal rund 150 Meter von der Start- und Landebahn entfernt, als die viermotorige Maschine mit Baujahr 1955 aufsetzte. Noch näher kam die „Super Connie“ den Gästen dann beim „Einparken“ am Rand der östlichen Rollbahn. Zur Mittagszeit war dann fast hautnah auch der Start der Maschine für einen rund 30-minütigen Rundflug zu verfolgen. Am Nachmittag hatten dann alle Besucher die Gelegenheit, das Flugzeug beim „Static Display“ von innen zu erleben. „Wir müssen zumindest fünf Euro Eintritt nehmen. Wir können das Fest nicht auf dem Rücken der Flugplatzgesellschaft feiern“, sagte Roland Kern, der Geschäftsführer der Flugplatz Speyer/Ludwigshafen (FSL) GmbH bei der Eröffnung fast entschuldigend. „So nah wie bei uns, kommen sie diesen Maschinen nirgendwo sonst“, hob er eine Besonderheit der „Airliner Classics“ hervor. Kern freute sich über das große ehrenamtliche Engagement von Mitgliedern der Vereine am Platz und des mitveranstaltenden Flugwerks Mannheim, das etwa eine De Havilland D.H.82 Tiger Moth, eine Bücker Bü 131 Jungmann und eine Max Holste MH.1521 Broussard präsentierte. Selbst Dirk Eggert von der Geschäftsführung des Mannheimer Flugplatzes packte in Speyer tatkräftig mit an, wie Kern betonte. „Früher waren wir Konkurrenten, heute helfen wir uns“, sagte der FSL-Chef der RHEINPFALZ. Bei der Eröffnung am Samstagmorgen gedachten die Veranstalter auch dem zwei Tage zuvor in der Nähe des Flugplatzes beim Absturz mit einer historischen Maschine getöteten Mitgründer des Flugwerks. Der Vereinsvorsitzende Hanno Musielack sagte, „wir haben uns dazu entschlossen, die Flugzeuge so vorzuführen, wie er es gewollt hätte“. Fliegen sei für den Verunglückten alles gewesen; er war Berufspilot gewesen. Am Samstagabend wurden über ein Dutzend historische Maschinen am Rand der Rollbahn angestrahlt. Mehrere Hundert Besucher lauschten den Darbietungen der TC Big Band Haßloch. Bierzeltgarnituren für rund 2500 Gäste standen auf dem Platz, wie Kern mitteilte. Die waren beim Auftakt am Samstag- und beim Frühschoppen am Sonntagmorgen auch gut besetzt. Flankiert wurden die Sitzgelegenheiten von Essens- und Getränkeständen. Ein Stromausfall am Samstagmorgen sorgte nur vorübergehend für Verzögerungen, etwa durch den Ausfall der Lautsprecheranlage. Techniker lösten das Problem schnell, zwischenzeitlich half die Feuerwehr mit Notstrom aus.

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