Speyer Von den Herrschern zum Rätsel

91-85646224.jpg

Was in Speyer „Das Rätsel der Königsstädte“ heißen soll, läuft in den Niederlanden mit dem Untertitel „Herrscher des Regenwalds“. Gemeint ist die archäologische Sonderausstellung „Maya“, die das Historische Museum der Pfalz in Speyer ab 2. Oktober zeigt. Derzeit ist sie im Drents Museum der niederländischen Stadt Assen zu sehen.

Wie bereits kurz berichtet, arbeiten die zwei Häuser bei diesem Projekt zusammen. Beide gehören dem seit 2011 bestehenden „European Exhibition Network“ an. Darin tauschen sich neun europäische Museen über künftige Ausstellungsprojekte und Chancen der Zusammenarbeit aus. Im Juli 2014 war das Historische Museum der Pfalz Gastgeber einer Konferenz des Gremiums. Die Ausstellungsmacher im Nordosten der Niederlande sind nach eigenen Angaben nicht nur mit ihren Speyerer Kollegen vernetzt. So verweisen sie darüber hinaus auf den Bonner Altamerikanisten Nikolai Grube als Experten auf dem Gebiet der Mayakultur und der Hieroglyphenschrift, dessen neueste Erkenntnisse in die Schau mit eingeflossen seien. „Die meisten Leihgaben kommen aus Guatemala, aus dem Museo Nacional de Arqueología y Etnología und der Fundación La Ruta Maya“, teilt die Pressestelle des Drents Museums mit. Außerdem seien unter anderem Exponate aus dem Ethnologischen Museum Berlin und dem Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum zu sehen. Der Fokus der rund 200 Ausstellungsstücke liege auf der Zeit zwischen 200 und 900 nach Christus. Die zentrale Frage für den Assener Ausstellungskurator Marcel Wouters war, wie die Maya-Bevölkerung in großen Städten mitten im unwirtlichen und gefährlichen Regenwald überleben konnte. Wegen dessen lebenswichtiger Bedeutung bildet der Zyklus des Maisanbaus den roten Faden der Schau, die sich ansonsten verschiedenen kulturellen Aspekten widmet: dem Leben am Königshof, den Kalendern und den umfassenden astronomischen Kenntnissen, den Bildhauerwerken mit historischen Geschichten sowie der Welt der Götter. In Speyer soll Lars Börner die Schau kuratieren. Ausstellung —Zu sehen im Drents Museum im niederländischen Assen (Brink 1) noch bis zum 4. September, dienstags bis sonntags, 11 bis 17 Uhr —Ab 2. Oktober im Historischen Museum der Pfalz in Speyer

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x