Speyer Umweltschutz: Weinbau-Abwasser soll sauberer werden

«Landau.» Das Institut für Umweltwissenschaften der Universität Landau arbeitet derzeit an einem Prototyp, der Abwasser aus dem Weinbau reinigen soll. Die Forscher möchten damit verhindern, dass giftige Stoffe in Bäche und Seen gelangen. Unterstützung gibt’s von anderen Unis.

Die Südliche Weinstraße ist für Weinbau bekannt – und für ihr mildes Klima. Doch das begünstigt leider auch die Vermehrung von Schädlingen, die sich nur mit Gift bekämpfen lassen. Aber das hat Folgen. Und die kennen die Projektkoordinatoren Frank Seitz und Ricki Rosenfeldt von der Uni Landau allzu gut. Sie präsentierten kürzlich ihr Projekt „Photopur – Photokatalytische Reinigung von pestizidbelastetem Wasser aus dem Weinbau“. Und darum geht es: Durch den Regen werden Giftstoffe von den Weinbergen in naheliegende Gewässer gespült. Und auch beim Reinigen von Pflanzenschutzgeräten gelangen die für Schädlinge tödlichen Substanzen ins Abwasser. Bäche, Teiche und Seen sowie kleine Lebewesen können dadurch dauerhaft geschädigt werden. Die Lösung der Wissenschaftler: Um die Konzentration dieser organischen Pestizide, also künstlich hergestellte Substanzen, aus dem Wasser zu entfernen oder wenigstens zu reduzieren, nutzt Photopur die Photokatalyse. Das ist eine durch Licht ausgelöste chemische Reaktion, die dafür sorgt, die Giftstoffe zu zerstören. Dafür werden schädliche Sauerstoffradikale erzeugt, die mit den Schadstoffen im Wasser reagieren. Und wie kann sich der Laie das vorstellen? Projektpartner Didier Robert von der Universität Straßburg erklärt: Das mit Pestiziden verschmutzte Wasser fließt über eine spezielle Fläche mit Titanüberzug, während diese dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Dabei entsteht die Reaktion, die zur Bildung der Sauerstoffradikale führt. Das Ganze habe sich im Labor bereits bewährt, betonen die Projektmitglieder. Jetzt gehe es darum, bis 2020 eine einsetzbare Technik für den Weinbau zu entwickeln.

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