Speyer Treppentürme sollen ins Atrium führen

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Der sechste Vorschlag könnte es werden: Die Stadt legt das Brandschutzkonzept für das Hans-Purrmann-Gymnasium dem Bau- und Planungsausschuss in dessen Sitzung am Mittwoch, 28. September, 18.30 Uhr (Stadtratssitzungssaal), erneut zur Beschlussfassung vor.

In früheren Beratungen war es zu keinem Beschluss gekommen. Gegen das erste städtische Konzept, eine bauliche Teilung des bisherigen Treppenhauses, hatte die Schulgemeinschaft mobil gemacht, auch zu Alternativvorschlägen gab es kein Einvernehmen (wir berichteten). In der Diskussion ist nun ein Konzept mit zwei zusätzlichen Treppentürmen, die zusätzliche Fluchtwege für den Brandfall bedeuten. Es basiert auf Vorschlägen, die von der Schule kamen und dann mit der Stadtverwaltung weiterentwickelt seien, wie es deren Pressesprecher Matthias Nowack ausdrückt: „Alle Partner waren an einem Tisch, es ist präzisiert worden, wo die Treppentürme hinkommen und wie das genau funktionieren soll.“ Von der Schule signalisierte gestern auf Anfrage der stellvertretende Leiter Gerhard Kayser Wohlwollen: „Das ist die Lösung, die wir akzeptieren können.“ In den zwei Atrien, den nach oben offenen Innenhöfen, entstehen – die Zustimmung der Kommunalpolitiker vorausgesetzt – zwei Treppentürme, „ohne dass ein notwendiger Treppenraum ausgebildet wird“, so die Vorlage. Sie würden direkt an die Fassade zu den Klassensälen angeschlossen. Die Fassaden müssten durch ein Verschließen der Fensteröffnungen feuerbeständig gemacht werden. Geplant sei auch eine Überdachung gegen Witterungseinflüsse. „Die Klassensäle verfügen auch dann noch über ausreichend natürliche Beleuchtung“, so die Stadt. Der stellvertretende Schulleiter Kayser hofft, die beiden Atrien weiternutzen zu können. Sie seien heute Aufenthaltsraum für Pausen und Gespräche und im anderen Fall eine Art offener Klassensaal. „Die Treppenhäuser benötigen nur einen Teil des Raumes, nicht so tragisch“, sagt er. Eventuell könne es Umgestaltungen der Aufenthaltsbereiche geben. Das jetzige Treppenhaus werde wie auch der Hausmeisterkiosk mit Glas „rauchdicht geschottet“. Diese Neuerung nimmt zwar den offenen Charakter des Schulzugangs, genau dieser ist jedoch mit den verschärften Brandschutzbestimmungen unvereinbar. Positiv für die Schule ist, dass der zuletzt ebenfalls aus Brandschutzsicht unbefriedigende Status ihres Theaterkellers geklärt werden soll: Mit einem zusätzlichen Flur im Bereich der Werkräume wird dieser laut Stadt für bis zu 120 Personen offiziell nutzbar gemacht. Einige zusätzliche Brandschutzwände sowie -türen und ein Aufzug vom Keller bis unters Dach stehen ebenfalls im Investitionspaket. Die jetzige Kostenschätzung: 1,23 Millionen Euro. „Für 600.000 Euro wäre das nicht zu machen“, so Nowack mit Bezug auf die erste Kostenschätzung der Schule für die Außentreppen-Idee. Die günstigste Stadtvariante mit der Treppenhaus-Teilung wäre angeblich für gut 331.000 Euro zu haben gewesen. Nachgedacht wurde zwischenzeitlich auch über den Neubau der Schule aus den 1960er Jahren. Stets im Hinterkopf: Im benachbarten, baugleichen Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium fällt dasselbe an. Dazu schlägt die Stadt vor, dass die Maßnahmen an den beiden Schulen im nächsten Jahr begonnen werden. Der genaue Zeitplan sei derzeit offen. „Die Ausführung wird jedoch sicherlich nicht auf die Ferienzeiten zu begrenzen sein.“ |pse

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