Speyer Stärkeres Profil für Kulturtage

Das für nächstes Jahr geplante Ausstellungsprojekt „Odyssey“ soll zugleich Schwerpunktthema der Speyerer Kulturtage 2017 werden. Das hat Oberbürgermeister Hansjörg Eger gestern Abend im städtischen Kulturausschuss angekündigt.

Mit der vorübergehenden Installation von rund 45 Holzfiguren des britischen Künstlers Robert Koenig will die Stadt sich am Reformationsjubiläum beteiligen und zugleich einen Beitrag zum Thema Glaubensfreiheit leisten (wir berichteten ausführlich in der Ausgabe vom 18. Mai). Das Ausstellungsprojekt lebe von der Integration möglichst vieler weiterer Veranstaltungen, betonten Eger und der Leiter der Verwaltungsabteilung Kultur, Marketing & Kommunikation, Matthias Nowack, gestern. Vor diesem Hintergrund sei erstmals der Versuch geplant, den Kulturtagen ein stärkeres Profil zu geben. Nowack zufolge geht es auch darum, der Veranstaltungsreihe mit einem Schwerpunktthema eine Zukunft zu geben. Nach 25 Jahren ihres Bestehens sei sie zuletzt doch eher ein Sammelsurium geworden. Der gewohnte Zeitraum im Mai soll laut Eger zunächst unverändert bleiben. Im weiteren Verlauf könne aber auch er einmal Gesprächsthema sein. Nach den Worten des OB sei die Diskussion über die Finanzierung des „Odyssey“-Projekts noch nicht endgültig abgeschlossen. Eine Spedition habe allerdings schon den Transport von Koenigs Holzfiguren zugesagt. Für die „Kult(o)urnacht“ am vergangenen Freitag verkauften die teilnehmenden Einrichtungen nach Angaben Egers 6192 Kontrollbändchen. Das seien 90 weniger als im vergangenen Jahr, so der Oberbürgermeister, der darüber hinaus eine Lösung zur in der Vergangenheit mehrfach umstrittenen Frage von Ausschankgenehmigungen für die Nacht ankündigte. Als „ausgesprochenen Renner“ bezeichnete Eger die erstmals angebotene Veranstaltungsreihe „Speyer.Lit“. Zu den sieben Literaturabenden seien über 1000 zahlende Besucher gekommen. Drei Veranstaltungen seien ausverkauft, die übrigen sehr gut besucht gewesen. Am Ende stehe für die Stadt sogar ein Gewinn von knapp 400 Euro, sodass es „Speyer.Lit“ nach Angaben Egers im kommenden Jahr auf jeden Fall wieder geben soll. Wie der OB weiter mitteilte, hat der Künstler Fred Feuerstein darum gebeten, die von ihm geschaffene Arbeit „Obelisk“ aus dem Skulpturengarten an einen anderen Standort zu versetzen. Hintergrund sind immer wiederkehrende Beschwerden über nächtliche Belästigungen durch Gruppen von Jugendlichen auf dem Gelände in der Innenstadt. „Ich sehe die Zukunft des Gartens vor dem Hintergrund sehr skeptisch“, sagte Eger und verwies unter anderem darauf, dass der Skulpturengarten aus verschiedenen Gründen nachts nicht generell abgeschlossen werden könne. Stattdessen brachte er ins Gespräch, im Garten gezeigte Kunstwerke künftig an anderen Stellen im Stadtbild unterzubringen. So gehe zwar die Grundidee des Skulpturengartens verloren, „aber ich bin da mit meinem Latein relativ am Ende“, räumte Eger ein. In der anschließenden Diskussion wurden St.-Guido-Stifts-Platz und Domgarten als Alternativen genannt. Der Oberbürgermeister stellte einen Info-Flyer zu den Angeboten aller freien Träger vor, die den „Kulturtreff Alter Stadtsaal“ bespielen. Für den 20. Juli, 18 Uhr, will die Verwaltung alle Kulturschaffenden in den Stadtrat-Sitzungssaal einladen. Dabei soll es um Speyers kulturelles Angebot und vor allem um die Interessen der Kulturtreibenden gehen. (pek)

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