Speyer Speyer: Vorbereitungen auf Helmut Kohls Begräbnis laufen

Künftige Grabstätte: eingeebneter Bereich zwischen Adenauerpark und Bernhardskirche.
Künftige Grabstätte: eingeebneter Bereich zwischen Adenauerpark und Bernhardskirche.

In Speyer laufen die Vorbereitungen für die Trauerfeier und das Begräbnis des verstorbenen Altbundeskanzlers Helmut Kohl am 1. Juli. Familie, Kirche und Stadt kommen dafür mit Vertretern von Bund und Land zusammen. Der Platz der künftigen Grabstätte ist schon sichtbar. Das Innenministerium will am Montag in die „heiße Phase“ gehen.

Während sich am Kondolenzbuch für Helmut Kohl im Seitenschiff des Doms zeitweise immer wieder kleine Schlangen bilden, laufen draußen die Planungen für Samstag, 1. Juli, auf Hochtouren. Laut dem Bistum Speyer hat das Bundesinnenministerium die komplette Planung der Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Altkanzler übernommen. „Das Bistum selbst ist – überspitzt gesagt – jetzt nur noch für das Requiem zuständig“, erläuterte Pressesprecher Markus Herr. Am Mittwoch und gestern war ein Arbeitsstab des Ministeriums in Speyer, um sich die Orte der Trauerfeierlichkeiten anzuschauen. Das teilte ein Vertreter des Ministeriums auf RHEINPFALZ-Anfrage gestern mit. Vertreter der Stadt begleiteten die an der Organisation Beteiligten an den Rhein, zum Dom, in die Maximilianstraße und den Adenauerpark, wie Oberbürgermeister Hansjörg Eger (CDU) berichtete. Gestern reisten die Vertreter des Ministeriums erst mal zurück nach Berlin. „Ab Montag wird unser Stab in Speyer stetig anwachsen“, sagte dessen Vertreter. An den Treffen in Speyer haben auch Vertreter der Stadt, mehrerer Polizeidirektionen und des Verteidigungsministeriums teilgenommen. „Die Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums haben sich vor allem an den Planungen wegen des militärischen Zeremoniells beteiligt“, sagte der Vertreter des Innenministeriums. Bundespolizei und Verteidigungsministerium seien auch für den Transport des Leichnams in Deutschland zuständig. Am Mittwochabend sei das Organisationsteam zudem in Ludwigshafen gewesen. „Wir befinden uns noch in der Findungsphase, was die Vorbereitungen anbelangt. Langsam entsteht ein Gerüst“, so der Planer. Auch über Public Viewing in Speyer sei schon gesprochen worden. Jedoch sei noch nichts konkret. Ebenso wenig der genaue Streckenverlauf vom Dom zum Adenauerpark. „Die Menschen sollen ausreichend Gelegenheit erhalten, von Herrn Kohl Abschied zu nehmen am Weg“, sagte der Vertreter des Innenministeriums. Von der Maximilianstraße könnte es nach Ansicht von OB Eger in die Bahnhofstraße, in die Wormser Straße oder in die Große Himmelsgasse gehen. Die Polizei zieht wegen der Sicherheitslage und der erwarteten Prominenz zahlreiche Kräfte zusammen; auch Speyers früherer Polizeichef Uwe Giertzsch werde wegen seiner Ortskenntnisse am 1. Juli in der Stadt eingesetzt. Im Adenauerpark ist die Stelle bereits sichtbar, an der die Grabstätte entstehen soll. Vom Park her wurde der Zaun geöffnet, und Grün wurde entfernt. Noch handelt es sich um eine eingeebnete Sandfläche. „Über die Gestaltung der Grabanlage weiß ich nichts, das ist allein Sache der Familie“, so Eger gestern. Der ausgewählte Ort sei vom Beerdigungsrecht her Teil des Kapitelsfriedhofs an der Bernhardskirche, werde aber vom Adenauerpark aus öffentlich zugänglich sein. „Das Grab soll nicht weggesperrt werden“, so Eger. Zu den Ruhestätten der früheren kirchlichen Würdenträger auf dem Kapitelsfriedhof werde eine neue, grüne Abgrenzung geschaffen. Von Stadt-Seite seien Eger selbst, aus der Verkehrsbehörde, dem Friedhofsamt, dem Stadtgrün und der Denkmalpflege aber auch zahlreiche weitere Mitarbeiter vorab beteiligt. Aus Bingen nach Speyer gebracht worden ist die „Mainz“, ein unter anderem für Staatsbesuche genutztes Repräsentationsschiff der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, das für die Überführung des Sargs aus Straßburg nach Speyer genutzt werden sollte. Gestern wurde jedoch die Entscheidung bekannt, dass stattdessen ein Hubschrauber zum Einsatz kommen soll. Der genaue Zeitplan ist immer noch offen. Vor dem späten Nachmittag sei am 1. Juli jedoch in Speyer wenig zu erwarten, so Eger. Wegen des Trauerzeremoniells abgesagt wurde gestern die für denselben Tag geplante traditionelle Bürgerradtour mit dem Oberbürgermeister nach Schwetzingen.

Die „Mainz“: zeitweise für Sarg-Überführung im Gespräch.
Die »Mainz«: zeitweise für Sarg-Überführung im Gespräch.
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