Speyer Meinung am Montag: „Viele Pfälzer kennen die Einrichtungen“

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Der Bezirkstag Pfalz hat am Wochenende 200-jähriges Bestehen gefeiert. Ein Höhepunkt: das Pfalzfest gestern rund um den Dom. Stefan Keller hat den Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder (CDU) gefragt, warum das Fest in Speyer stattfinden musste und wann die notwendige Sanierung des Historischen Museums, einer Einrichtung des Bezirksverbands, beginnt.

Warum konnte das große Pfalzfest des Bezirksverbands nur in Speyer stattfinden?

Ich will gar nicht so weit gehen, dass es „nur“ in Speyer stattfinden konnte. Auch andere Städte in der Pfalz wären denkbar gewesen. Letztlich fiel die Entscheidung auf Speyer, weil hier über viele Jahre lang der Sitz des Landraths für die Pfalz – dem Vorläufer des heutigen Bezirkstags – war und hier am 6. Dezember 1816, morgens um 10 Uhr der Landrath nach seiner Berufung durch den bayerischen König auch zum ersten Mal zusammen getreten ist. Deshalb werden wir am 6. Dezember 2016 noch einmal zu einer „historischen“ Bezirkstagssitzung in den historischen Ratssaal von Speyer kommen. Wie war die Resonanz beim Fest? Ganz hervorragend. Alles war bestens vorbereitet. Auch das Wetter hat ja mitgespielt. Viele, viele tausend Menschen haben sich den ganzen Tag im Domgarten über den Bezirksverband und seine Einrichtungen informiert. Die Stände waren immer umlagert, alle Sitzplätze waren ständig belegt, auch die gastronomischen Angebote wurden stark nachgefragt. Groß war das Interesse an den Handwerk-Vorführungen. Das alles ist auch eine Bestätigung für die vielen Helfer vor und hinter den Kulissen. Höhepunkt und Abschluss der Feierlichkeiten war das große Festkonzert in der Gedächtniskirche. Herr Wieder, es gibt unter anderem mit dem Historischen Museum und der Lufa schon Einrichtungen des Bezirksverbands in Speyer. Wird es die auch in 200 Jahren noch geben? Na ja. Das ist dann doch eine sehr lange Zeitspanne. Diejenigen, die heute im Bezirkstag oder in der Leitung die Verantwortung tragen, werden gemeinsam mit den Mitarbeitern alles dafür tun, dass diese Einrichtungen auch in Zukunft die Attraktivität und Lebensqualität der Pfalz entscheidend prägen. Wenn wir und unsere Nachfolger diese Aufgabe engagiert, kreativ und klug wahrnehmen, sehe ich gegenwärtig keinen Grund, warum sich dies in ferneren Jahren ändern sollte. Am Museum muss saniert werden, die Decke ist undicht. Wann geht es los? Was kostet das Vorhaben? Haben Sie die Zuschüsse beisammen? Zurzeit laufen intensive Gespräche auf allen Ebenen. Dazu gehören natürlich auch die Stellen, die über die gestellten Förderanträge zu befinden haben. Die Sanierungsplanungen sind weitgehend erstellt. Förderzusagen gibt es verbindlich noch keine. Ich bin aber durchaus zuversichtlich, dass wir r in den nächsten Wochen weiterkommen. Die Kosten werden derzeit auf rund zwölf Millionen Euro geschätzt. Das Pfalzklinikum baut in Speyer eine neue Kinder- und Jugendpsychiatrie. Was investiert der Bezirksverband dafür in Speyer und bis wann ist die Einrichtung fertig? Die Investitionen werden vom Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie – einer Anstalt des öffentlichen Rechts in Trägerschaft des Bezirksverbandes Pfalz – getragen und über den Wirtschaftsplan des Klinikums abgebildet. Das Land Rheinland-Pfalz fördert das Vorhaben mit beachtlichen Mitteln. Ich gehe davon aus, dass die neue Einrichtung 2017 in Betrieb gehen kann. Es geht es um eine Investition von rund drei Millionen Euro. Plant der Bezirkstag weitere Einrichtungen nach Speyer zu bringen? Hierzu gibt es gegenwärtig keine Überlegungen. Glauben Sie, dass viele Pfälzer das Parlament der Pfälzer kennen? Ich glaube schon, dass viele ihr Parlament dem Namen nach kennen. Die meisten Menschen werden indessen eher die Einrichtungen selbst mit dem Bezirksverband verbinden. So kennen sicher alle Bürger Speyers und der Umgebung das Historische Museum der Pfalz. Die vielen Veranstaltungen rund um das Jubiläum und insbesondere das Festwochenende in Speyer haben sicher dazu beitragen, auch die Kenntnis um die Arbeit des Bezirksverbandes Pfalz und seiner Einrichtungen weiter zu vertiefen.

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