Speyer Mehr Platz für Mittelständler

Freude über neue Straße und neue Gewerbeflächen: Oberbürgermeister Hansjörg Eger (links) gestern mit Teilnehmern der Feier.
Freude über neue Straße und neue Gewerbeflächen: Oberbürgermeister Hansjörg Eger (links) gestern mit Teilnehmern der Feier.

Fast drei Jahre sind vergangen, seit die Weichen zum Ausbau gestellt worden sind. Der Bau- und Planungsausschuss hat seine Zustimmung dazu im Oktober 2014 gegeben. Was seither passiert ist, war gestern an der hergestellten Verbindung zwischen Tullastraße und der Straße Am Rübsamenwühl zu sehen. Rund 1,5 Millionen Euro haben die Erschließungskosten betragen, bezifferte Oberbürgermeister Hansjörg Eger (CDU) die Ausgaben. Dass die Erweiterung überhaupt zum politischen Thema wurde, sei der steigenden Nachfrage mittelständischer Betriebe geschuldet, die mit den bis dato vorhandenen Arealen nicht bedient werden konnte. „Das Interesse ist nach wie vor groß“, so Silvia Gonsior, städtische Wirtschaftsfördererin, auf Anfrage. Bis auf drei Flächen mit einer Gesamtgröße von etwa 8000 Quadratmetern sei das Gelände reserviert. Der erste Notartermin steht am kommenden Mittwoch ins Haus: Überglücklich darüber ist Christian Hanemann von der gleichnamigen Glaserei. Die ist zurzeit noch im Herzen der Innenstadt angesiedelt, hat ihre Lager über das ganze Stadtgebiet verteilt. „Seit gut 100 Jahren sind wir an dem Standort, aber mittlerweile ist unser Betrieb auf rund 30 Mann und über 20 Autos angewachsen“, erklärte Hanemann die bevorstehende „Zentralisierung“. Rund 30.000 Quadratmeter überbaubare Fläche steht insgesamt in der Nachtweide zur Verfügung. Mit den Firmen Helmut Schön und Johannes Merz sind zwei weitere Kunden in der Warteschleife bei den Beurkundungen der Kaufverträge, wie Gonsior wissen ließ. Die Zuschnitte der einzelnen Flächen blieben den Käufern überlassen. Nur eine Voraussetzung gibt es laut Bebauungsplan: Kein Gelände darf kleiner als 1500 Quadratmeter sein – eigentlich. „Da wir aber viele Anfragen für kleinere Flächen hatten, sind wir in drei Fällen entgegen gekommen“, sagte Gonsior. 135 Euro zahlen die Interessenten pro Quadratmeter. Vorgesorgt hat die Stadt in Sachen Klimaschutz. Photovoltaik und Anbindung ans Glasfasernetz sollen möglich sein. Auch an die angrenzende Natur sei bei der Erschließung des Gewerbegebietes gedacht worden, ergänzte Eger. Unter anderem sei die Fläche mit Recyclingmaterial von der Deponie aufgefüllt worden. Bauanträge zur Errichtung von Gebäuden lägen bereits vor. Daten & Fakten Etwas mehr als zehn Prozent der Stadtfläche sind mit gewerblichen Flächen belegt. Eine genaue Übersicht über die einzelnen Gebiete hat die Stadt nicht vorliegen. Auf ihrer Internetseite nennt sie 392,3 Hektar Gewerbeflächen, von denen noch 41,7 Hektar verfügbar, aber nur 16,7 Hektar im Gemeindebesitz seien.

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