Speyer Mehr Angebote für Familien und Kinder

In der historisch bedeutsamen Gedächtniskirche soll auch das Gemeindeleben nicht zu kurz kommen: Diakonin Anja Bein (links) bei
In der historisch bedeutsamen Gedächtniskirche soll auch das Gemeindeleben nicht zu kurz kommen: Diakonin Anja Bein (links) bei der Bibelerzählnacht im September dieses Jahres.

Neben den öffentlichen, thematischen Führungen sollen künftig vor allem die Angebote für Familien und Kinder in der protestantischen Gedächtniskirchengemeinde weiter verstärkt werden. Dafür ist vor allem die junge Pfarrerin Lena Vach zuständig, die neben Dekan Markus Jäckle die Gemeinde seit rund einem halben Jahr betreut.

Die öffentlichen Führungen, die größtenteils von Ehrenamtlichen in der Gedächtniskirche angeboten werden und die eine große Resonanz gefunden haben, sollen auch im kommenden Jahr weitergeführt werden. Idee ist es, den Besuchern eine neue Perspektive auf die Gedächtniskirche zu ermöglichen. Ob zu den Reformatoren, den Fensterbildern oder zu den geheimen Ecken und Winkeln, bereits jetzt stehen ab April 2018 wieder etliche Termine fest. Weitere Führungen sollen folgen, sagt Pfarrerin Lena Vach. Menschen, die sich vorstellen können, eine Führung zu machen, könnten sich gerne unter der Telefonnummer 06232 74327 melden. Daneben will die Gedächtniskirchengemeinde auch die längeren Öffnungszeiten in diesem Jahr, die anlässlich des Jubiläums „500 Jahre Reformation“ eingerichtet wurden, möglichst aufrecht erhalten. Es sei allerdings noch nicht klar, ob dies vollständig gelinge, sagt Vach. Das Team der Gedächtniskirchengemeinde will künftig vor allem die Angebote für Familien ausbauen. Um die Familiengottesdienste zu stärken, soll es künftig beispielsweise sogenannte Sockengottesdienste geben, sagt die 30 Jahre alte Pfarrerin. Auf einem Podest in der Gedächtniskirche will sie Teppiche auslegen und so eine Atmosphäre schaffen, in der sich auch Eltern mit Krabbelkindern in der Kirche gut aufgehoben fühlen. Vach, die selbst Mutter einer elf Monate alten Tochter ist, kennt die Bedürfnisse und Wünsche junger Familien durch ihre eigene Lebenssituation. Sie will die Angebote kontinuierlich ausbauen, um das Gemeindeleben in dieser Hinsicht weiter zu stärken. Vach ist in Rockenhausen aufgewachsen, hat in Neuendettelsau in Franken sowie in Tübingen, Zürich und Heidelberg studiert. Nach ihrer praktischen Ausbildungszeit war sie als Pfarrerin bereits in Kandel tätig, bevor sie im August 2016 im Team der Gedächtniskirchengemeinde gestartet ist. Doch da war bereits klar, dass sie ein halbes Jahr in Elternzeit gehen würde. Seit Mai dieses Jahres ist Vach wieder aktiv im Dienst. „Es fällt auf, dass in Speyer wirklich viel los ist“, sagt sie . Da sei eine gute Abstimmung mit anderen Gemeinden und Einrichtungen nötig. Sie möchte, dass jeder einen Platz in der Gedächtniskirchengemeinde finden könne, in jeder Lebenssituation. Das Herausfordernde in der monumentalen Gedächtniskirche mit ihrem 98 Meter hohen Turm sei es, in Gottesdiensten nah bei den Menschen zu sein. Die Besucher verteilten sich oft sehr weit im Kirchenraum. Das mache es besonders bei Familiengottesdiensten schwierig. Zudem sei die Kirche 1904 als Denkmal fertiggestellt worden und historisch bedeutsam. „Es ist keine Gemeindekirche im eigentlichen Sinn“, sagt Vach. Gerade deshalb sei es wichtig, auch das Gemeindeleben im Blick zu behalten. Auch in der Konfirmandenarbeit, die sich das Team der Gedächtniskirchengemeinde mit der Auferstehungs- und der Dreifaltigkeitskirchengemeinde teilt, werde es in 2018 Änderungen geben. „Wir verkürzen die Konfirmandenzeit um die Hälfte“, sagt Lena Vach. Zugleich würden die Jugendfreizeiten verlängert. Das Ganze solle griffiger und die Jugendlichen sollten gefragt werden, welche Themen sie interessieren.

Pfarrerin Lena Vach
Pfarrerin Lena Vach
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