Speyer Jugendstadtrat mit Nachwuchssorgen

Neuer Vorstand (von links): Sarah Hildebrandt, Corinna Schlosser, Teodora Talpeanu.
Neuer Vorstand (von links): Sarah Hildebrandt, Corinna Schlosser, Teodora Talpeanu.

Der Vorstand des Jugendstadtrats (JSR) musste am Mittwochabend neu gewählt werden, weil der Vorsitzende und eine der beiden Stellvertreterinnen umziehen. Das sorgte für einige Kritik, zumal das Gremium ohnehin nur noch dünn besetzt ist. Bevor einige der Gremienmitglieder ausscheiden, haben sie noch den Dachverband der Jugendvertretungen in Rheinland-Pfalz mit gegründet.

Es war die letzte Sitzung des Vorsitzenden Mika Wagner. Er wird in Hamburg ein Freiwilliges Soziales Jahr machen. Nadja Köhler ist zwar noch da, aber nach Schwegenheim gezogen. „Weil nur diejenigen laut Satzung Mitglied im Jugendstadtrat sein dürfen, die in Speyer wohnen, scheidet Nadja aus“, erläuterte Wagner. Julian Baumann fragte, ob es nicht möglich sei, die Satzung zu ändern. Laut Wagner ist dies ohne Zustimmung des Stadtrats nicht möglich. Ein Zuhörer erläuterte, dass dies grundsätzlich nicht möglich sei, weil die Statuten des Stadtrats quasi auf jene des JSR „ausstrahlten“. Diese besagten, dass die Gremienmitglieder in Speyer wohnen müssen. Köhler schied unter Protest aus dem Amt aus. „Ich kenne viele Schüler, die eine große Bereicherung für uns wären, die aber nicht in Speyer wohnen“, sagte sie. Das Problem des JSR: Einige scheiden aus, weil sie nach dem Abi wegziehen, anderen war laut Wagner die Arbeit zuviel. So bleiben von ursprünglich 13 noch sieben übrig. Aus diesem Kreis wurde Corinna Schlosser als neue Vorsitzende gewählt. Sarah Hildebrandt ist erneut Stellvertreterin. An ihrer Seite sitzt nun Teodora Talpeanu. Am 7. Dezember steht die reguläre Wahl des gesamten JSR wieder an. Baumann, der den JSR ebenfalls verlassen wird, berichtete am Mittwochabend über die Gründung des rheinland-pfälzischen Dachverbands der Jugendvertretungen. „Wir haben uns im Januar zu einer Vorbesprechung in der Jugendförderung getroffen. Im Juni wurde der Dachverband in Speyer gegründet“, berichtete er. Künftig sollen sich die Verbandsmitglieder zweimal jährlich treffen, um sich über die Jugendarbeit in ihren Kommunen auszutauschen. Ein weiteres großes Thema, das der JSR angestoßen hatte, ist der neue Jugendraum im ehemaligen Schwarz-Weiß-Heim. „Das erste Ergebnis ist, dass die Zwischenwände nun raus sind. Die kaputten Fliesen werden neu gemacht“, berichtete Wagner. Die Küche wird den Jugendlichen weitgehend gestellt. „Weitere Einrichtungsfragen sollen in Workshops geklärt werden“, sagte Wagner. Dazu sollen möglichst viele Jugendliche einbezogen werden. Ein Termin werde noch veröffentlicht. Offen sei beispielsweise, wie die Wände gestaltet werden. Wie sich die Zusammenarbeit mit den etablierten Jugendcafés gestalte, sei noch unklar. „Der Jugendstadtrat hat festgestellt, dass sich eine Gettoisierung entwickelt hat. In den Jugendcafés treffen sich feste Freundeskreise. Es gibt keine direkte Aufnahme von Neuen, keine Durchlässigkeit“, so Wagner. Anfangs habe der JSR eng mit dem Café Mitte zusammengearbeitet. Das Ex-Schwarz-Weiß-Heim werde kein Jugendzentrum sein, sondern für Anlässe wie Partys genutzt werden.

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