Speyer Flinke Frettchen und wandernde Muscheln

„Ach, wie putzig!“ „Sind die niedlich!“ So klingt es, wenn Kleine und Große die Frettchen entdecken. Die flinken Vierbeiner waren aber nur eine Attraktion beim Walderlebnistag des Forstamts Pfälzer Rheinauen, der am Samstag im Hanhofener Gemeindewald stattfand. Die zahlreichen Besucher konnten Bachflohkrebse entdecken, einiges über Bienenvölker lernen und – mit etwas Geduld – Stockbrot backen.

„Vorsicht bissig!“ steht auf dem Frettchenkäfig – aus gutem Grund. Eduard Lehr richtet die kleinen Raubtiere für die Kaninchenjagd ab, bei der die Frettchen die Kaninchen aus ihrem Bau treiben. Um das zu demonstrieren, hatte er aus Röhren einen Kaninchenbau nachgebaut und schickte seine Tiere durch die verschlungenen Pfade. Weil der typische Geruch fehlte, waren die kleinen Jäger am Samstag dazu allerdings nicht motiviert. Lehr musste sie ein wenig in die Röhre schubsen. Gespannt warteten die Zuschauer, aus welchem Ausgang das Frettchen herauskommt. Keinesfalls sollte man ihm die Finger entgegenstrecken, mahnte Lehr: „Da beißen sie gerne rein.“ 19 Vereine, Privatleute und Organisationen lieferten an diesem Samstag Spiel, Spaß und Information rund um unseren Wald und die Natur. So stellte der Imkerverein Speyer einen einsehbaren Bienenstock aus, und Jürgen Schmitt lieferte Antworten zu allen möglichen Fragen: Warum Bienenvölker ihre Königinnen herauswerfen? Wenn ein Volk denkt, seine Königin ist zu alt geworden, dann beginnt es, eine besonders große Wabe zu bauen. Dort soll eine neue Königin heranwachsen, indem sie mit Gelee Royale gepäppelt wird. Auch bei einem Nahrungsüberangebot zieht das Volk eine neue Königin groß und fliegt mit ihr davon – was nicht im Interesse der Imker ist. Alle acht Tage schaut Jürgen Schmitt daher in den Bienenstock. Er kontrolliert, ob die fleißigen Arbeiterinnen eine besonders große Wabe angelegt haben und zerstört sie. Manchmal lohnte es sich, beim Walderlebnistag ganz genau hinzuschauen. In einer weißen Schale mit Wasser und allerlei Holzstückchen zappelte und wuselte es. Hier waren Grundwanze, Fischegel, Bachflohkrebs, Larven der Eintagsfliege und der Libellen unterwegs. So viel Leben wimmelt in Woogbach und Altwiesengraben, wo der Natur- und Vogelschutzverein Dudenhofen die Proben entnommen hatte. Christiane Brell lenkte die Aufmerksamkeit auf einen scheinbar unbeweglichen Wasserbewohner: die Erbsenmuschel, die ihren durchsichtigen Fuß ausfahren kann. Bei der Jugendpflege der Verbandsgemeinde gab`s Bastelangebote und Stockbrot, das über dem Lagerfeuer gebacken wurde. Ein Bäcker hatte am Morgen 20 Kilogramm Brotteig hergestellt. Jugendpflegerin Sonja Heintz wickelte die klebrige Masse um viele, sehr viele Stöcke. Wer keine Lust zum Wickeln und Warten hatte, ging einen Stand weiter zu Eintopf und Wurst. Wer Lust zum Zielen hatte, war beim Bogenschießen richtig oder beim Schießen mit Holzgewehren und Gummiringen. Am Nachmittag rückte ein Holzrückepferd an und demonstrierte seinen Job. Förster Jürgen Render vom Forstrevier Modenbach, zu dem der Gemeindewald Hanhofen gehört, freute sich über das Spätsommerwetter und den Zustrom. „Es ist super besucht. Als Veranstalter sind wir sehr zufrieden.“ |yvw

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