Speyer Familie im Ausnahmezustand

Ausgangspunkt der Handlung: Paul (Mehdi Nebbou) findet seine Tochter Sarah (Janina Fautz) festgeklammert am Abgrund einer Talspe
Ausgangspunkt der Handlung: Paul (Mehdi Nebbou) findet seine Tochter Sarah (Janina Fautz) festgeklammert am Abgrund einer Talsperre.

Für die Hanhofener Schauspielerin Janina Fautz könnte die nächste Woche zu einem weiteren wichtigen Eckpunkt ihrer Karriere werden. Als Hauptdarstellerin in dem Thriller „Wir Monster“ ist sie für den Studio Hamburg Nachwuchspreis nominiert, der am Dienstag, 20. Juni, verliehen wird. Am gleichen Abend läuft „Wir Monster“ im Fernsehen.

Am 2. April hatte die 22-Jährige in der Rolle des Mädchens Leila im Münster-„Tatort“ mit dem Titel „Fangschuss“ einen enormen Publikumserfolg gefeiert. 14,56 Millionen Zuschauer hatten sie an der Seite ihrer Kollegen Axel Prahl und Jan Josef Liefers gesehen – ein neuer Rekord für die Krimis aus Münster (wir berichteten). In „Wir Monster“ von Regisseur Sebastian Ko spielt die Pfälzerin Sarah, deren Eltern getrennt leben und die nach einem Streit mit ihrer besten Freundin durch ein scheinbares, schreckliches Verbrechen einen Ausnahmezustand heraufbeschwört. Kos Film, der vor zwei Jahren beim Festival in der kanadischen Stadt Toronto zu sehen war und Anfang dieses Jahres schon beim Fernsehsender Arte lief, zeigt geplatzte Träume, missglückte Kommunikation und verdrängte Wahrheiten. Nach Ansicht von Kritikern vermeidet der Regisseur dabei den erhobenen Zeigefinger, sondern nimmt die Zuschauer mit auf eine filmische Achterbahnfahrt mit manchen Überraschungen. Auch beim Filmfestival in Schanghai und beim Festival des deutschen Films auf der Ludwigshafener Parkinsel hatte Fautz „Wir Monster“ vor zwei Jahren präsentiert. Damals hatte die Hanhofenerin eingeräumt, eine mit Sarah vergleichbare Figur vorher noch nie gespielt zu haben. „Ich hab’ auch davor schon echt schöne Sachen gemacht“, so Fautz damals in einem RHEINPFALZ-Gespräch, „aber das hier war noch mal was ganz anderes.“ Sarahs Verhalten im Film sei sehr krass, aber der eigentliche Wunsch dahinter, „dass sie einfach ihre heile Familie haben möchte und dass ihre Eltern Zeit für sie haben“, sei schon nachvollziehbar. Termin Dienstag, 20. Juni, 22.15 Uhr, im Fernsehprogramm Das Erste

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