Speyer „Es stehen einem alle Türen offen“

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„En las calles“: Auf den Straßen Spaniens sind der Saxofonist Lutz Koppetsch und die Akkordeonistin Claudia Buder beim nächsten Konzert der Reihe „Kammermusik im Rathaus“ am Freitag, 10. März, 20 Uhr, im Speyerer Ratssaal unterwegs. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Antonio de Cabezón, Manuel de Falla, Joaquín Rodrigo und José M. Sánchez-Verdú. Unsere Mitarbeiterin Helen Roth hat vorab mit Claudia Buder gesprochen.

Was war bisher der größte Meilenstein in Ihrer Karriere?

Zu meinem größten Erfolgen zählt sicherlich das Engagement beim BBC Symphony Orchestra. Dort habe ich unter dem finnischen Dirigenten Sakari Omaro gespielt, den ich in Schweden kennenlernte, als er dort Chefdirigent der Königlichen Philharmonie war. Es war wirklich ein ganz tolles Erlebnis, kammermusikalische Werke mit so großartigen Musikern zusammen zu spielen. Ist das Akkordeon eigentlich ein übliches Instrument in der Kammermusik? Es ist in großen Kreisen eher in der Folklore, im Blues und Jazz bekannt. In der Klassik eher weniger, obwohl es da inzwischen sehr viele Plätze erobert hat, weil es ein idealer Kammermusikpartner ist. Es kann sich einfach ausgezeichnet in ein musikalisches Geschehen einfügen. Wie kamen Sie zum Akkordeonspielen? Das war im Prinzip der Klassiker – meine Mutter spielte Akkordeon. Beinahe wäre ich im Leistungssport gelandet, aber das wollten meine Eltern nicht. Stattdessen fragten sie mich, auf welches Instrument ich Lust hätte, und so habe ich naheliegend das Akkordeon gewählt. Erinnern Sie sich noch an den Moment, als Ihnen klar wurde, dass Sie Berufsmusikerin werden wollen? Ich weiß noch, dass ich in der Schule überlegt habe. Natürlich habe ich mich schon damals für den Bereich Musik interessiert, konnte mich aber auch für Biologie und Psychologie begeistern. Final machte aber doch die Musik das Rennen, wofür ich sehr dankbar bin. Wie reagierten Ihre Eltern? Meine Eltern haben mich sehr unterstützt und gefördert. Wobei sie anfänglich nicht so recht ahnten, dass das Akkordeonspielen zu einem Beruf werden könnte. In erster Linie fanden sie es gut, dass ich einer musischen und kulturellen Beschäftigung nachging, und waren selbst erstaunt, wie das immer weiter und tiefer ging. Wie äußert sich die Vielfalt des Akkordeons? Auf der einen Seite kann man solistisch spielen, das Instrument trägt ja ein ganzes Orchester in sich. Auf der anderen Seite spielt man in der Kammermusik häufig im Duett, etwa mit Saxofon oder Streichern. Hinzu kommen die vielfältigen Engagements am Theater. So habe ich etwa bei dem Musical „Evita“ und einem Edith-Piaf-Abend gespielt. Die musikalische und stilistische Bandbreite ist einfach enorm – es stehen einem im Grunde alle Türen offen. Auf welchen musikalischen Aspekt darf sich das Speyerer Publikum freuen? Wir bieten ein rundes spanisches Programm. Vom alten spanischen Barock bis hin zu den beliebten Stücken von Manuel de Falla. Aber auch ein Tango von Astor Piazzolla wird erklingen. Insofern breiten wir, in einer ebenso exotischen wie reizvollen Besetzung, ein großes Spektrum aus, Möchten Sie uns abschließend noch Ihr nächstes Projekt verraten? In der kommenden Woche nehme ich mit der SWR-Bigband die Musik für einen Film über Kurt Weill auf, bei dem unter anderem auch Tobias Moretti und Hannah Herzsprung mitspielen und übrigens auch Lieder aus der „Dreigroschenoper“ singen. Er soll 2018 auf die Leinwand kommen. Ansonsten soll man ja nicht so viel über geplante Projekte erzählen, aber so viel darf verraten werden: Es bleibt bunt. Vorverkauf Eintrittskarten gibt es bei den RHEINPFALZ-Servicepunkten und beim RHEINPFALZ-Ticketservice unter der Telefonnummer 0631 37016618 sowie der Internet-Adresse www.rheinpfalz.de/ticket. |helr

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