Speyer Der Weg wird steiniger

«Wiesbaden.» Der Weg zum Titelgewinn ist ein wenig steiniger geworden für die Frauen des JSV Speyer. Nach dem enttäuschenden Abschluss in der Bundesliga Süd und der ersten Saisonniederlage (6:8 bei JC Wiesbaden) rutschte die Mannschaft nämlich auf den dritten Platz ab.

Die Qualifikation für die Endrunde am Samstag, 7. Oktober, in Bottrop, stand zwar schon vorher fest. Nun steigt Speyer aber bereits im Viertelfinale ein. Als Tabellenerster wäre dies erspart geblieben. Im Falle eines Sieges im Auftaktkampf gegen den Nord-Zweiten SUA Witten wartet im Halbfinale mit Südmeister TSG Backnang wohl der schärfste Rivale. In Wiesbaden zeigten sich die JSV-ler mit einigen Kampfrichter-Entscheidungen nicht einverstanden. Mit etwas weniger Pech wäre ein Sieg drin gewesen. Das größte Ausrufezeichen setzte dennoch Verena Thumm. Sie besiegte die rumänische Weltranglistenvierte, Larisa Florian, zweimal vorzeitig mit Ippon dank ihrer Wurftechniken. Ebenso erfolgreich, wenn auch nicht ganz so spektakulär, fuhr Kim Polling zwei Punkte für Speyer ein. Gegen ihre niederländische Landsfrau Karen Stevenson erzielte sie in beiden Kämpfen kurz nach Beginn eine Wertung und ließ sich diese Führung jeweils nicht mehr nehmen. Das zweite Duell gewann Polling vorzeitig mit einem Haltegriff. Die andere Gewichtsklasse, in der sich Speyer an diesem Tag schadlos hielt, war die Kategorie über 78 Kilogramm – und das, obwohl keine etatmäßige Athletin mitreiste. Barbara Bandel und Maike Ziech traten um eine Klasse hochgestellt an, setzten sich aber beide gegen die Wiesbadener Schwergewichtlerin durch. Doch in den anderen Vergleichen gingen die Punkte an den JC, durchaus ärgerlich für die Domstadterinnen. Denn Vanessa Müller und Szaundra Diedrich unterlagen in der Verlängerung – ebenso wie Nadja Bazynski und Jessica Lindner, die aufgrund von Bestrafungen verloren, ohne eine Wertung zu kassieren. Jill Trenz lag zunächst vorne, gab aber noch ab. Wäre auch nur eine dieser Auseinandersetzungen zugunsten des JSV ausgegangen, wäre er als Tabellenerster zur Finalrunde gefahren. Dennoch lebt der Traum weiter, den Titel zurückzuerobern und das Double aus Deutscher Meisterschaft und Golden League zu holen.

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