Pirmasens Zur Sache: Convar nutzt die regionale Nähe

Im Reparaturbereich betreut das Unternehmen auf der Husterhöhe aktuell 21 Unternehmen, darunter so bekannte Firmen wie Nikon, für die Convar den kompletten deutschen und auch den französischen Markt an digitalen Kameras servicemäßig betreut. Auch Varta mit seinen zahlreichen Tochtergesellschaften gehört zu den Großkunden, für die Convar den kompletten europaweiten Service hat. „Bei uns wird 36.000 Mal im Monat irgendein Gerät repariert oder ausgetauscht und von Pirmasens aus versandt“, so Ralph Hensel. Zum Service gehört aber nicht nur die reine Reparatur, sondern da sei auch das Kundendienst-Center angeschlossen, wo „wir heute in sieben Sprachen die Anlaufstelle für diese Unternehmen sind. Das ist der schwierigste Teil, Leute aus sieben verschiedenen Ländern oder Nationen nach Pirmasens zu bekommen.“ Furnics – der Name ist eine Mischung aus Furniture (Möbel) und Electronics – läuft auch sehr gut bei Convar. Die Idee dahinter läuft auf Exklusivität hinaus. „Wir haben uns gefragt, warum kommt jeder Computer und jedes Entertainmentgerät aus Asien? Und warum muss das Gerät immer eine graue oder schwarze Plastik-Umhüllung haben? Eine der Anforderungen bei unserer Entwicklung war, dass unser Produkt komplett in Deutschland hergestellt wird.“ Es sei wahnsinnig schwer, noch Lieferanten zu finden, die wirklich noch made in Germany machen. Convar habe sich zunächst in der Region umgesehen und den Radius vergrößert, wenn ein Produktionsteil hier nicht zu erhalten war. Der Furnics-Bereich sei so aufgebaut, dass das jeweilige Möbelstück mit jeder Menge Hightech an Bord ins Arbeits-, aber auch ins Wohnzimmer passt. „Die Elektronik in dem Gerät ist so aufgebaut, dass man sie alle zwei oder drei Jahre austauschen kann und somit das Neuste vom Neusten hat.“ Das Möbelstück hingegen bleibe immer genau dasselbe. Verkauft werde sehr stark in den asiatischen Raum. Das führe zur paradoxen Situation, dass Unternehmen in Asien billig Computer produzieren und alle Leute, die dann entsprechend Geld verdient haben, kaufen sich dann wieder eine höherwertigere Version aus dem Westen zurück.“ Im Schnitt produziert Convar von diesen Geräten maximal 60 Einheiten im Monat. In der Regel gibt es eine Wartezeit von sieben bis acht Monaten. Das Unternehmen stellt interessierten Kunden zudem eine „Wolke“ zur Verfügung, die sogenannte byte Cloud. Anfangs habe sich jeder Systeme gesucht, bei denen es um den Preis ging. Nach dem die NSA-Spähaktionen bekannt geworden waren, seien viele Unternehmen aufgeschreckt und „haben gemerkt, dass es nichts nützt, 20 oder 30 Euro im Monat zu sparen und dann irgendwo in einer Cloud in Amerika zu liegen, wo amerikanisches Recht gilt. Man hat sich dann zurückorientiert, denn wir bieten Nähe“. (pt)

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