Rheinpfalz Wermutstropfen wird größer

Fröhliche Runde: Gemütlich und friedlich war’s beim Fest.
Fröhliche Runde: Gemütlich und friedlich war’s beim Fest.

Abgespeckt, aber dennoch gut besucht war das 21. Brunnengässelfest am Wochenende bei herrlichem Sommerwetter. Trotz der guten Laune gab es aber einen Wermutstropen: Nachdem in diesem Jahr schon der Frauenchor abgesagt hatte, kündigte der Schützenverein an, im nächsten Jahr nicht mehr dabei zu sein. Möglich wäre es, dass der Fußballclub das Dorffest übernimmt, aber darüber müsste im Gemeinderat noch gesprochen werden.

Der Vorsitzende des Schützenvereins, Bernhard Klemm, zeigte sich am späten Sonntagnachmittag sehr zufrieden mit dem Festverlauf. Aber: „Es geht hier nicht nur um die Einnahmen, es geht darum, dass mir die Helfer fehlen.“ Er wolle sich künftig „nicht mehr herumreißen, um Helfer zu finden“. Fünf Helfer für den Wirtschaftsbetrieb im SSV-Heim, die bekäme er gut zusammen. Aber wenn fünf Helfer für zwei Tage „volle Kanne auf der Matte stehen müssen“, reiche das Angebot schlichtweg nicht. Die Küchenbesetzung könne sich kaum mehr auf den Beinen halten. Das sei zwar einerseits sehr gut, weil die Nachfrage nach dem Essensangebot – unter anderen die beliebten Schnitzelvariationen – bestens sei, andererseits sei der Andrang von den wenigen Helfern kaum zu bewältigen. „Es ist schade, aber so funktioniert es einfach nicht mehr. Wir machen definitiv nicht mehr mit“, betonte Klemm. Mit über 20 Personen im Zweitage-Einsatz sei man beim Fußballclub relativ gut über die Runden gekommen, befand deren zweiter Vorsitzender Herbert Klein, der seit Jahr und Tag selbst im Arbeitseinsatz steht. Man habe das Angebot nach der Absage des Frauenchors erweitert, um alle Bereiche abzudecken. So wurden auch Kaffee, Torten und Kuchen aufgenommen, ein Angebotsbereich, den vorher der Frauenchor bediente. Zum allgemeinen Mittagstisch am Sonntag servierte der FCM Rollo mit Knödeln und Salat, auch das entwickelte sich zum Renner. Wie immer seien die Döner-Teller früh ausverkauft und auch die sonstigen Essensangebote stark nachgefragt gewesen. Wie sieht das nun aus, wenn der Schützenverein aussteigt? Laut Klein wäre der Fußballclub bereit, das Brunnengässelfest am Leben zu halten. „Das ist schlichtweg einfacher, als alles zum Fest auf die Burg hochzukarren.“ Auch beim Burgfest ist der FCM nur noch einziger Verein aus dem Ort. Aber man müsse vorsichtig sein, damit es nicht statt „Brunnengässelfest dann gleich FCM-Fest heiße, so Klein. Außerdem gibt er zu bedenken, dass die Gemeinde die Kosten des Festes trage. Es solle nicht der Eindruck entstehen, dass sich der FCM auf Kosten der Bürger bereichere. Mit Blick auf das gesamte Angebot beim Brunnengässelfest zeigte sich Ortsbürgermeister Benno Schwarz sehr zufrieden. Sehr guter Besuch, viele Gäste von auswärts, keine Randale, keine Security nötig – „alles wie gehabt, rund und gemütlich und das Wetter passte auch“. Er bedauerte, dass das angesagte Karussell wegen Motorschadens kurzfristig nicht aufgebaut werden konnte: „Das tut mir leid für die Kinder.“ Auf die Frage, wie es weitergehen soll, wenn auch der Schützenverein aussteigt, der FCM aber weiter machen würde, hielt sich Schwarz bedeckt: „Das ist problematisch in Sachen Finanzierung. Über dieses Thema muss der Gemeinderat befinden.“

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