Pirmasens Wawi in Pirmasens: 8.000 Tonnen Süßes produziert

Die neue Lagerhalle bei Wawi in Münchweiler füllt sich; hinten rechts das Verwaltungsgebäude.
Die neue Lagerhalle bei Wawi in Münchweiler füllt sich; hinten rechts das Verwaltungsgebäude.

Seit 60 Jahren gibt es die Firma Wawi. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte die AG über 100 Millionen Euro um.

Weil der Standort der Wawi-Verwaltung in der Landgrafenstraße, dem früheren Gewerbehof, umgebaut wird – dort entstehen über 20 Lofts –, stellte der Vorstandsvorsitzende der Wawi-Gruppe, Walter Müller, gestern zusammen mit den beiden Geschäftsführern Alexandra Serret und Martin Sobotta den Geschäftsbericht 2016/17 – das Geschäftsjahr endete am 30. April – am Produktionsstandort in Münchweiler vor. Das gab Müller die Gelegenheit, auf die neue Lagerhalle hinzuweisen, die in Münchweiler auf gut 1800 Quadratmetern entstanden ist und die bereits halb voll geräumt ist; Kosten: über eine Million Euro.

Modernisierung der gläsernen Schokoladenfabrik stockt

Nicht so schnell wie in Münchweiler geht’s in Pirmasens. Vor einem Jahr hatte Müller die Modernisierung der gläsernen Schokoladenfabrik am Sommerwald angekündigt. Das Projekt stockt, werde aber auf jeden Fall angepackt, sagte Müller, der sich gestern erneut zu den beiden Standorten in der Westpfalz bekannte. „Das Regionale ist der Megatrend, wir werden unsere Werbung in der Region ausbauen“, kündigte Müller an. Sein Unternehmen steht auf gesunden Füßen. Im Geschäftsjahr 2016/17 sei der Umsatz um 17 Prozent gesteigert worden, auch dank der Umsätze der Schokoladen-Manufaktur MKM GmbH Burghaslach, an der Wawi seit 1. Juli 2016 einen Anteil von 65 Prozent hält. „Aber auch ohne den Sondereffekt durch MKM wäre unser Wachstum zweistellig gewesen“, sagte Müller. Die Wawi-Schokolade AG habe im vergangenen Geschäftsjahr in Münchweiler rund 8000 Tonnen Schokolade hergestellt (Vorjahr: 7000 Tonnen) und damit 70 Prozent des Umsatzes erzielt. Im kommenden Jahr sollen es dank eines Großkunden im Bereich Blockschokolade knapp 10.000 Tonnen werden. Das Werk ist ausgelastet, an drei Anlagen wird im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet, an einer Anlage im Zwei-Schicht-Betrieb. Weltweit stellt die Wawi-Gruppe in acht Fabriken auf vier Kontinenten mit rund 500 Mitarbeitern über 16.000 Tonnen Schokoladenprodukte und Zuckerwaren her. An den Standorten Pirmasens und Münchweiler arbeiten 80 Frauen und Männer für Wawi.

Wawi wird 60 Jahre alt

In diesem Jahr wird Wawi 60 Jahre alt. Bis 1982 habe das Unternehmen nur Osterhasen und Weihnachtsmänner produziert, heute dominierten die Markenprodukte wie Wawi-Schokoreis, Nappo oder Moritz Eiskonfekt und der Saisonanteil betrage weniger als 25 Prozent, sagte Müller. Die Auslandstöchter in Rumänien, China, Australien und Kanada produzieren dagegen hauptsächlich Saisonartikel wie Hohlfiguren, Mischbeutel und Adventskalender. Auf den Kontinenten Amerika, Asien und Australien sei Wawi einziger Hersteller von Adventskalendern und konkurriere nur mit Importeuren, sagte Müller. „Es macht keinen Sinn, einen Adventskalender in einem gekühlten Container über 20.000 Kilometer nach Australien zu exportieren. Wir produzieren da, wo unsere Kunden sind“, sagte der Firmenchef, der im kommenden Jahr, voraussichtlich ab März, die Geschäftsleitung seinem Sohn übergeben will.

Wawi-Chef Walter Müller
Wawi-Chef Walter Müller
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