Rheinpfalz Waldfischbach-Burgalben: ASB übernimmt Gärtnerei Mantel

Die GHG Pfalzblick, deren Gesellschafter der ASB-Landesverband ist, übernimmt ab August den Blumenladen Mantel und erweitert den
Die GHG Pfalzblick, deren Gesellschafter der ASB-Landesverband ist, übernimmt ab August den Blumenladen Mantel und erweitert den Gärtnereibetrieb um ein Wohn- und Betreuungsprojekt für Menschen mit seelischer Behinderung. Im großen Treibhaus, das ebenso erhalten bleibt wie der Name des Betriebs und die sieben Mitarbeiter, freuen sich Inhaber Thomas Mantel, GHG-Geschäftsführer Ulli Braun, Karina Dingenbauer vom Landesverband des ASB, Mitarbeiter Johannes Hauck, der übernommen wird, Einrichtungsleiterin Annelie Steffensky und Christiane Gros, die Lebensgefährtin von Thomas Mantel, über den nahtlosen Betriebsübergang (von links).

Der Blumenladen Thomas Mantel mit angeschlossener Gärtnerei in der Hauptstraße in Waldfischbach-Burgalben schließt nicht. Allerdings wechselt der Inhaber und das Aufgabenfeld erweitert sich. Die GHG Pfalzblick im ASB GmbH mit Sitz in Pirmasens, ein Trägerverbund von vier Fördereinrichtungen für Menschen mit Behinderung, kauft das Geschäft, das dazugehörige Gelände und die beiden Wohnhäuser. Gesellschafter der GHG ist der ASB-Landesverband.

Der Gärtnereibetrieb werde mit allen Beschäftigten wie bisher fortgeführt, erläutert GHG-Geschäftsführer Ulli Braun. In den Wohnhäusern werden sechs Betreuungsplätze für Menschen mit psychischer und geistiger Behinderung eingerichtet. Thomas Mantel hatte, als das Thema Ruhestand für ihn näher rückte, frühzeitig über mögliche Nachfolgelösungen nachgedacht. Im Herbst vergangenen Jahres war er auf Annelie Steffensky, Einrichtungsleiterin Haus Moosalb in Waldfischbach-Burgalben, zugegangen und hatte gefragt, ob sich der ASB nicht vorstellen könne, die Gärtnerei für ein Projekt zu übernehmen. „Das konnten wir uns gleich sehr gut vorstellen“, sagt Steffensky. Aber zwischen vorstellen und umsetzen können liegen bekanntlich einige Hürden, gerade bei einem integrativen Projekt. Die Hürden wurden genommen. Zum 1. August wird der Wechsel vollzogen. Als klar war, dass das Projekt zu realisieren ist – über den Verkaufspreis vereinbarten beide Parteien Stillschweigen – begannen die Vorbereitungen. Seit Mai ist Gärtnermeister Rainer Burghardt aus Morlautern im Betrieb, wird eingearbeitet. Er wird die Betriebsführung im Blumenladen übernehmen. Die sieben Mitarbeiter der Firma Mantel werden übernommen. „Deshalb war es uns wichtig, dass die Mitarbeiter das neue Konzept annehmen, es mittragen“, ergänzt Braun. Das taten diese bedingungslos. „Was natürlich den Vorteil hat, dass der neue Gärtnermeister ein Team hat, das die Kunden und deren Wünsche kennt, viel Erfahrung mitbringt“, erläutert der GHG-Geschäftsführer und unterstreicht: „Weder am Angebot, noch am Namen des Betriebes wird sich etwas ändern. Wir wollen die Tradition so weit es geht bewahren“, sagt Braun. Es bleibt der Blumenladen Mantel. Für die Kunden ändert sich damit nichts. Auf dem 2200 Quadratmeter großen Gelände wird sich aber einiges verändern. In den beiden privaten Wohnhäusern der Familie Mantel werden Räume für sechs Menschen mit psychischer und geistiger Behinderung eingerichtet. Größere Umbaumaßnahmen seien nicht erforderlich, erwartet Braun. Angegliedert wird diese Einrichtung an das Haus Moosalb in Waldfischbach-Burgalben. Neben den Logo-Tageswerkstätten, dem Haus Pfalzblick und der Villa Wasgaublick in Pirmasens wird sie eine von vier Fördereinrichtungen im GHG-Verbund. Seit vielen Jahre betreue das Haus Moosalb Menschen mit psychischer und geistiger Behinderung. „Wir haben die Kompetenz in diesem Bereich entwickelt“, sagt Steffensky. Es habe in den vergangenen Jahren vermehrt Anfragen nach Plätzen für junge Menschen mit seelischer Behinderung gegeben, die nicht mehr in den Bereich Jugendhilfe fallen, die aber noch eine „Nachreife“ benötigen, wie die Fachleute das nennen. Für diese Menschen werden künftig stationäre Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen. „Es fällt den Menschen schwer, sich in eine Einrichtung zu integrieren, sie benötigen einen kleinen, ruhigen und eng strukturierten Rahmen“, erläutert Steffensky. Der könne mit dem neuen Gärtnerei-Projekt geboten werden. Dass die Menschen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten im Betrieb einbringen, werde sich therapeutisch positiv auswirken. In welcher Form sie sich einbringen können, werde sich zeigen. Gekauft wird beispielsweise ein Brennofen, um gemeinsam Töpferarbeiten zu bestreiten. Positiv sei, dass Rainer Burghardt Erfahrung im Umgang mit behinderten Menschen mitbringe. Die Verzahnung mit der Haupteinrichtung Haus Moosalb wird groß sein. Vor Ort gibt es eine Betreuung rund um die Uhr, „und im Bedarfsfall sind Mitarbeiter aus dem Haus Moosalb sofort vor Ort“, sagt Steffensky. Sechs neue Mitarbeiter, keine Fachkräfte für den Gärtnereibetrieb, sondern Fachkräfte für die Betreuung, sucht die GHG aktuell. Eine Verzahnung mit Außenstellen kennt das Haus Moosalb, das seit 1980 in Waldfischbach-Burgalben ansässig ist. „Wir und unsere Bewohner sind hier voll integriert“, sagt Steffensky. Zum Haus Moosalb gehören mehrere Einrichtungen in Waldfischbach-Burgalben. Beispielsweise seit 2005 das Mehrgenerationenhaus/Café am Bahnhof sowie verschiedene Wohnaußengruppen. Erfahrungen mit integrativen Projekten hat die GHG auf vielfältige Weise erworben. Auch in Pirmasens wird sie ihr Angebot ausweiten. Ab 22. Juli wird in der Volksgartenstraße 5, über dem integrativen Café „Carpe diem“, ein Second-Hand-Laden eröffnet. „Anziehend – zweiter Hand, erste Wahl“, wird dieser heißen.

So fing es 1953 in der Hauptstraße 151 in Waldfischbach-Burgalben mit dem Blumenladen Mantel an. Lucia Mantel, die Mama des aktu
So fing es 1953 in der Hauptstraße 151 in Waldfischbach-Burgalben mit dem Blumenladen Mantel an. Lucia Mantel, die Mama des aktuellen Inhabers Thomas Mantel, verkaufte an einem Stand Obst und Gemüse.
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