Pirmasens Rechtsverteidiger Grünnagel als Torjäger

«EPPELBORN.» Wohl dem, der einen Discjockey in der Mannschaft hat. Patrick Freyer, als „DJ Padde“ bekannt, sorgte am Samstag in der Kabine des FK Pirmasens nach dem verdienten 6:0 (2:0) in der Fußball-Oberliga beim FV Eppelborn – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte – für die passende Siegermusik.

Dabei durfte sich der Stürmer, der ab der 56. Spielminute den wieder guten Jonas Singer ersetzte, auch selbst feiern. Denn Freyer markierte den wohl schönsten Treffer des Tages. „Der war so gewollt“, sagte der 28-Jährige lachend über seinen scharfen Flankenball, der sich aus 25 Metern halblinker Position ins rechte obere Tordreieck der Saarländer senkte. Es war das 6:0 und kurz vor dem Abpfiff der Schlusspunkt eines souveränen Auftritts des Tabellenzweiten im Illtalstadion. Oberliga-Neuling Eppelborn hielt bei strömendem Regen, der sich beim Einlaufen der Teams auf den engen Kunstrasenplatz mit einem heftigen Donnerschlag angekündigt hatte, die Null bis zur 38. Minute. „Da war am Anfang viel dem Zufall überlassen“, merkte FKP-Trainer Peter Tretter an, der zunächst die Effizienz beim letzten Pass vermisste. „Ein Standard war dann der Dosenöffner“, spielte der zuschauende Ex-FKP-Verteidiger Matthäus Gornik auf jene Szene an, die sieben Minuten vor der Pause die Pirmasenser 1:0-Führung bedeutete. Der frei stehende Yannick Grieß köpfte eine Ecke des emsigen Christian Grimm ins Netz. Es war das erste von drei (!) Toren der Defensivabteilung. Denn mit dem Pausenpfiff nutzte „Sechser“ Salif Cissé einen Musterpass Grimms zum 2:0. „Den wollte ich so machen“, beschrieb der gebürtige Neunkirchner sein erstes Saisontor, bei dem er über die linke Seite in den Strafraum eindrang und Keeper Maximilian Strack auf dem falschen Fuß erwischte. Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel sorgte Manuel Grünnagel mit dem 3:0, seinem schon sechsten Tor in dieser Spielzeit, nach Zuckerpass Singers für die Vorentscheidung. „14 Torbeteiligungen hatte ich mir vor der Saison vorgenommen“, erzählte der sehr offensive Rechtsverteidiger. Nun, neun sind es inzwischen bereits, weil er eine Minute später wieder über seine rechte Seite nach vorne preschte und Grimm maßgerecht gegen nun zusammenbrechende Gastgeber zum 4:0 vorlegte. „Hätte André Dalphin nach 47 Minuten zum 1:2 getroffen, wären wir noch mal in der Partie gewesen“, trauerte Eppelborns Coach Jan Berger jenem 18-Meter-Knaller nach, den FKP-Keeper Daniel Kläs mit den Fingerspitzen noch an die Latte lenkte. So aber nahm das Schicksal für den sehr fairen Aufsteiger – die einzige Gelbe Karte quittierte Eppelborns guter Spielmacher Ricardo Hamann in Minute 80 – seinen Lauf. Dennis Krob durfte nach Vorarbeit Grimms, der einen Patzer von Torwart Strack ausnutzte, auch schon seinen sechsten Saisontreffer feiern. „Elf Tore in zwei Spielen – das ist schon eine gute Bilanz“, betonte Tretter, dessen Team eine Woche zuvor den FSV Jägersburg mit 5:1 geschlagen hatte. Dass sich die Pirmasenser diesmal keinen Gegentreffer einfingen, lag auch an Kläs, der gegen Kevin Saks (67.) und Jens Schlemmer (84.) ebenfalls prima reagierte. „Bei der hohen Führung lässt die Konzentration einfach nach“, bekundete der Trainer Verständnis. Genauso wie für Mauro Martin, der nach 64 Minuten Sascha Hammann ablöste und bei seinem FKP-Erstmannschaftsdebüt einige Abspielfehler produzierte. Tretter: „Er war zu nervös.“ Sebastian Brenner indes, der für David Becker ran durfte (56.), zeigte sehr gute Ansätze im defensiven Mittelfeld. Am morgigen Dienstag (19.30 Uhr) erwartet der FKP den FV Dudenhofen zum Verbandspokal-Viertrundenspiel im Stadion Husterhöhe.

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