Pirmasens Praetorians besiegen ihr eigenes Auswärtstrikot

Den Pirmasens Praetorians sind die Bad Kreuznach Warriors nicht nur in dieser Szene unterlegen, hier gegen Running Back Maurice
Den Pirmasens Praetorians sind die Bad Kreuznach Warriors nicht nur in dieser Szene unterlegen, hier gegen Running Back Maurice David Laufer (rechts) und Michael Eberle.

«PIRMASENS.» Von Außen sah es für den Zuschauer aus wie eine Partie unter Sparringspartnern. Damit war nicht nur der überdeutliche 48:19-Sieg gemeint, denn beide Teams trugen Jerseys der Pirmasens Praetorians. Glück hatten die Gäste aus Bad Kreuznach schon deshalb, weil die Partie überhaupt angepfiffen wurde.

Der für 15 Uhr geplante Kick-Off der Partie zwischen Pirmasens und den Bad Kreuznach Warriors fand nicht wie geplant statt. Denn das Schiedsrichterteam gab zu bedenken, dass die Trikots sich farblich zu ähnlich seien. Die Partie drohte gänzlich ins Wasser zu fallen, denn die Warriors, üblicherweise in schwarz-grünem Trikot, hatten ihre Auswärtstrikots nicht im Gepäck. „Die Trikots von Pirmasens waren mit Blau und Rot in der Einladung zur Partie angegeben. Das Blau hatten wir uns doch anders vorgestellt“, war der Kreuznacher-Headcoach Domenico Morscheiser doch sehr überrascht von der Entscheidung der Unparteiischen. Gerade die dunklen Farbsegmente, seien nach Auskunft von Kai Joas, für das Schiedsrichterteam zu ähnlich. „Wir haben Bad Kreuznach unser Auswärtstrikots zur Verfügung gestellt“, erklärt der Defensive End Joas die Gründe für den um eine halbe Stunde verschobenen Anpfiff der Partie. Joas, der bereits Erfahrung bei den Kaiserslautern Pikes in der GFL 2 sammelte, fiel verletzt mit einem Muskelabriss aus. Dem Trikot-Wirrwar zum Trotz starteten die Praetorianer ausgezeichnet beim 48:19 (16:0/7:6/19:7/6:6)-Sieg. Der erste Offensivspielzug der Gäste, die nur mit den mindestens geforderten 25 Akteuren anreisten, war schnell beendet. Nach mehreren Runplays (Laufspielzüge), brach der 18-jährige Ersatzquarterback Marius Schmenger zum ersten Mal in die Endzone durch. Er kam nach den Verletzungen von Kevin Johnston und Trevor Ross erstmals von Beginn an als Quarterback zum Einsatz. „Wir sind topzufrieden mit der Leistung von Marius“, erklärte Defensiv-Coordinator Patrick Niedenzu, der selbst erstmals in dieser Runde eingesetzt wurde. „Wir wollten das machen, was wir können“, fügte Headcoach Andreas Baur an. Die Pirmasenser erspielten sich durch Runplays Raumgewinn. Schon in den ersten Minuten der Partie wurde deutlich, dass die mit Gäste überfordert waren. Nur der Quarterback Allen Weber überzeugte aufseiten der Gäste. Der Linkshänder erspielte mit seinem Passspiel und für die Warriors so wenigstens ein paar Punkte. Schon nach dem ersten Viertel war die Partie vor 200 Zuschauern entschieden. 16:0 lautete das deutliche Ergebnis. Ständig übte die Mannschaft von Baur Druck auf das Team aus dem Salinental aus. Was sich bot, war wenig überraschend, hatten die Gäste doch bisher alle fünf Saisonspiele verloren und nur acht Punkte dabei erzielt. „Hätten wir mit der Startformation durchgespielt, hätten wir wohl keine 19 Punkte mehr kassiert“, erklärte Niedenzu, der in der Abwehr rotierte. Kurz nach der Halbzeit machte der Praetorians-Aktivposten Timo Hoffmann den Deckel drauf. Nach einer Interception Hoffmanns, gelang ihm gleich im Anschluss noch ein Touchdown. Wenig später war für den früheren Torhüter des Fußballvereins Palatia Contwig die Partie beendete. Der 29-Jährige wurde bei einem Abwehrversuch von Dirk Bauer unglücklich umgerannt und erlitt eine Prellung. Bauer spielte bereits in der höchsten deutschen Klasse für die Saarland Hurricanes. Nach einem ersten Sichtungstraining bei den Saarländern wurde er direkt in der GFL eingesetzt. Er wurde von Dominik Karg ersetzt, der jedoch zweimal von den Abwehrreihen geblockt wurde. Marius Schmenger avancierte zum Mann des Spiels. Er war ein Aktivposten. „Meine Schnelligkeit hat mir geholfen. Es war aber sehr spannend, ich habe das Spiel mal aus einem anderen Blickwinkel gesehen“, erklärte der Quarterback. „Ich war mit der Offensive sehr zufrieden. Denn uns stand wegen der vielen Verletzungen nur ein Running Back zur Verfügung“, ergänzte Baur. Auch Gästecoach Morscheiser war zufrieden: „Wir sind froh, dass wir überhaupt spielen konnten. Wir haben so viele Verletzungen, dass wir nur aufgrund unserer Jugendspieler antreten konnten.“ Üblicherweise ist der Kader der Bad Kreuznacher 80 Spieler stark.

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