Pirmasens Platzrekord und Birdie im Stechen

Die Siegerehrung auf der Anlage am Hohenhardter Hof: Katja Müller (Bildmitte) mit Nationalkadermitglied Anni Eisenhut (links, Mü
Die Siegerehrung auf der Anlage am Hohenhardter Hof: Katja Müller (Bildmitte) mit Nationalkadermitglied Anni Eisenhut (links, Münchner GC), die sie im Stechen bezwang, und Jette Schulze vom Kölner GC.

«WIESLOCH.» Mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft der AK16-Mädchen ist Katja Müller vom Ersten Golfclub Westpfalz (EGW) Rieschweiler-Mühlbach eine faustdicke Überraschung gelungen – wir berichteten. Die mit einer Erkältung angereiste Pirmasenserin spielte die erste von drei Runden auf dem Par-72-Kurs des GC Wiesloch gar mit nur 65 Schlägen – ein neuer Platzrekord. Dennoch wurde es am Abschlusstag noch eine Zitterpartie.

„Ich bin völlig am Ende“, sagte die neue Deutsche Meisterin, nachdem sie sich am zweiten Extraloch gegen die nach drei Runden mit 213 Schlägen gleichauf liegende Anni Eisenhut (Münchener GC) durchgesetzt hatte. Das Nationalkadermitglied aus Bayern spielte dreimal 71 Schläge, während Müller (65/74/74) von ihrer hervorragenden ersten Runde zehrte. „Es sind alle Puts gefallen“, erklärte die 15-Jährige den neuen Platzrekord. Wie gut Müller war, zeigt, dass Caroline Hermes (GC St. Leon-Rot) und Victoria Sophie Schrödl (GC Berliner Gatow) bei der zweitbesten Runde aller Spielerinnen 69 Schläge benötigten. Am zweiten Tag startete Müller wegen starken Nebels mit 90 Minuten Verspätung und verspielte auf den ersten Bahnen ihren Vorsprung von vier Schlägen, fiel zwischenzeitlich auf Rang zwei zurück. Doch eroberte sie den ersten Platz zurück und ging mit drei Schlägen Vorsprung in die Finalrunde. „Ich war sehr aufgeregt. Mein Trainer hat gesagt, dass ich einfach wie immer spielen soll“, berichtete die Zehntklässlerin der IGS Thaleischweiler-Fröschen, die in Wiesloch vom Trainer des Golfverbands Rheinland-Pfalz/Saar, Mark Mattheis, betreut wurde. Wieder ging es mit 90 Minuten Verspätung an den Start. Eisenhut zog gleich, und fast hätte es auch Jette Schulze vom Kölner GC ins Stechen geschafft. Ihr fehlte ein Schlag (71/72/71). Das Stechen an Bahn neun, einer Bahn bei der fünf Schläge zum Par ausreichen, musste zweimal gespielt werden, da beide nach dem ersten Mal gleichauf waren. Während Eisenhut beim Put um einige Zentimeter am zweiten Extraloch vorbeischob, schaffte Müller das Birdie, das den Titelgewinn bedeutete. „Ich weiß gar nicht, wie ich das am Schluss gemacht habe“, erzählte Katja Müller, die gestern mit einem Schulpraktikum bei einem Architekten begann. Nach der Siegerehrung bat übrigens Mädchen-Bundestrainer Sebastian Rühl um Katja Müllers Kontaktdaten. Da könnte sich eine Berufung in den Nationalkader anbahnen. Die zweite DM-Teilnehmerin des EGW, Lea Becker aus Clausen, überstand nach einer 79er- und einer 83er-Runde (Rang 38) den Cut nicht.

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