Pirmasens „Nicht alle wollen nach Pirmasens“

Das Fehrbacher Baugebiet „Auf dem Rehbock“ (im Hintergrund) soll wenn möglich um einen zweiten und dritten Abschnitt erweitert w
Das Fehrbacher Baugebiet »Auf dem Rehbock« (im Hintergrund) soll wenn möglich um einen zweiten und dritten Abschnitt erweitert werden.

„Gravierende Einschnitte im kulturellen und gesellschaftlichen Leben“ und eine „erhebliche Einschränkung in der Entwicklung des Vorortes“ beklagte Fehrbachs Ortsvorsteher Peter Schneider in der Ortsbeiratssitzung am vergangenen Donnerstagabend. Beide Aussagen traf Schneider im Zusammenhang mit den Tagesordnungspunkten „Projekt Turnhalle“ und der Baugebietserweiterung „Auf dem Rehbock“.

Erwartet hatte der Ortsbeirat eine Information der Verwaltung über den aktuellen Stand der Teilumnutzung der Turnhalle zur Mehrzweckhalle. Aber: Zu beiden Punkten, die „für uns ganz wichtig sind, gibt’s heute nichts konkretes“, beschwerte sich Schneider. Und setzte gleich noch eins drauf: Die Verwaltung lasse sich prinzipiell zu lange Zeit mit der Beantwortung von Anfragen und Anträgen. Er habe darüber auch mit dem Bürgermeister in spe, Michael Zwick gesprochen, der eine Lösung zugesichert habe. Nach Ansicht des Ortsbeirates solle die Teilumnutzung der Schulturnhalle zur Mehrzweckhalle rasch umgesetzt werden. Mit einer zeitnahen Beantragung von Fördermitteln würde ein positives Signal an die Fehrbacher Bürger und die Ehrenamtlichen in den Vereinen gesendet. Deshalb beantragte das Gremium eine Einstellung der benötigten Gelder in den Doppelhaushaltsentwurf 2018/19 für das Projekt. Nach dem Motto „Schlimmer geht immer“ wies Schneider beim Tagesordnungspunkt der Baugebietserweiterung „Auf dem Rehbock“ auf die ebenfalls zu lange Umsetzungsphase vom Zeitpunkt der Beantragung bis zur Baureifmachung hin: das habe über zehn Jahre gedauert. Weil dies nicht nur beim „Rehbock“, sondern auch bei vorangegangenen Baugebieten der Fall gewesen sei, frage er sich, ob „einer positiven Entwicklung unseres Vorortes Steine in den Weg gelegt werden“. Beim beabsichtigten zweiten Bauabschnitt „Auf dem Rehbock“ sieht Schneider das Problem, dass benötigte Flächen von den Grundstückeignern nicht an die Stadt verkauft würden. Zwar laufen die Verhandlungen der Stadt mit den Eigentümern noch, so der für Fehrbach zuständige Verwaltungsmitarbeiter, dennoch will Schneider zweigleisig fahren. „Wenn es wirklich so kommt, dass zwei/drei Grundstücksbesitzer nicht bereit sind, benötigte Fläche abzugeben für die Umsetzung des zweiten Bauabschnittes, dann müssen wir an den dritten Abschnitt gehen.“ Aufgrund der hohen Nachfrage nach Bauplätzen schlug er deshalb vor, den Problemabschnitt zu kürzen, eventuell sogar ganz zu streichen und dafür den dritten Bauabschnitt zu verwirklichen. Dabei sollen 25 Bauplätze ausgewiesen werden. Die Vormerkliste des Liegenschaftsamtes lasse darauf schließen, dass in den nächsten drei bis fünf Jahren die Grundstücke verkauft und bebaut sein würden, so Schneider. Der Ortsbeirat beantragte eine Prüfung und Stellungnahme durch die Verwaltung, ebenso die Einstellung der benötigten Gelder in den Haushaltsplanentwurf 2018/19 für die Umsetzung des Projektes. Zur weiteren Begründung fügte Schneider an, dass es auf der Gemarkung Fehrbach keinen städtischen Bauplatz gebe, den er Bauwilligen anbieten könne. Nachgefragt würden ebenerdige Baugrundstücke zwischen 600 und 1000 Quadratmeter zum Errichten von Bungalows, inklusive Doppelgarage. Bei den privaten Bauplätzen scheitere es meist an der Lage, dem Zuschnitt oder dem Eigenbedarf. Außerdem stünden lediglich zwei private Baugrundstücke zum Verkauf. Zu den Angeboten der Verwaltung in der Stadt meinte der Ortsvorsteher: „Es müsste endlich mal eingesehen werden, dass nicht alle nach Pirmasens ziehen möchten. Da hilft auch nicht der ständige Hinweis auf die Baugebiete in der Stadt und in Erlenbrunn. Ich habe Rückmeldungen von Interessenten, die in Fehrbach bauen wollen und nicht in Erlenbrunn oder in der Stadt. Die wollen nach Fehrbach, weil sie die schnelle Anbindung brauchen in Richtung Zweibrücken und Landau.“

x