Pirmasens Naherholung in Niedersimten ausbauen

Im Mittelpunkt der Sitzung des Ortsbeirats Niedersimten am Mittwoch im Rehtalsaal standen der Flächennutzungsplan und die Spielleitplanung.

Aus dem Flächennutzungsplan werden später einzelne Bebauungspläne entwickelt, erklärte Sandra Schulze vom Stadtplanungsamt. Niedersimten habe 1055 Einwohner (Stand Ende 2016) und sei Kindergartenstandort. Schnell zu bebauen seien 33 Bauplätze, die sich alle in Privatbesitz befinden. Sieben Eigentümer seien bereit zu verkaufen. Als Erweiterungsfläche sei die Mühlbachstraße eingezeichnet. Es bestehe aber kein akuter Bedarf, da die Bevölkerungsentwicklung seit 1970 rückläufig sei. Die obere Herget sei aus der Planung herausgefallen. Für den Nah-Tourismus gebe es das Gersbachtal, das Westwallmuseum und den Reiterhof Bittschachen. Auf Nachfrage des Ortsvorstehers Kurt Sennewald (CDU) teilte Karsten Schreiner, Leiter des Stadtplanungsamts, mit, die Fläche für die Freizeitanlage Bossert sei nur vorsorglich in den Plan aufgenommen worden. Es gebe nur Vorentwürfe, aber für ein Aufstellungsverfahren fehlten noch Unterlagen. Er beruhigte die Ortsbeiräte, aus der Darstellung im Flächennutzungsplan „leitet sich kein Baurecht ab“. Für die Querung Obersimtens und der L 600 sei eine Freihaltefläche aufgenommen. Schulze stellte klar, es gebe in Niedersimten keine Gewerbefläche, aber Mischgebiete. Die Perspektive für Niedersimten sah sie als Naherholungsgebiet für die ganze Stadt. Es gebe den Dynamikum-Wanderweg, Premium-Wanderweg und zwei Nordic-Walking-Flächen, das Felsalb- und Gersbachtal, Landschaftsschutz- und Vogelschutzgebiete. Nachteilig sei aber die hohe Verkehrsbelastung. Sie regte an, Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten zu erweitern, auch eine Bewirtung an den Mühlen, und geführte Rad- und Wandertouren anzubieten. André Jankwitz, Leiter des Garten- und Friedhofsamtes, informierte, die Spielleitplanung sei gehe ab August an die Umsetzung. Das Budget von 20.000 Euro sei mit den Materialkosten „gut ausgeschöpft“. In der Ortsmitte, zwischen Alm und Finsterbachstraße, sollen große, zeitgemäße Geräte wie Hängemattenschaukel, Kletterturm, Generationswippe zum Daraufstellen für alle Generationen, Fahrrad-Parcours und eine Seilbahn aufgestellt werden. „Wir wollen Alleinstellungsmerkmale“, so Jankwitz. Als Vision schwebe ihm ein „Zugang zum Wasser“ vor, wenn die Stadt ein entsprechendes Grundstück erwerben könne. Die Wiese am Ortseingang sei als Ausgleichsfläche belastet und könne nicht als Spielfläche genutzt werden, erklärte Jankwitz die rechtliche Lage. Auch habe die Spielleitplanung ergeben, dass die Kinder ungern über diese gefährliche Straße gehen. Auf Drängen der Ortsbeiräte versprach Jankwitz, eine „temporäre Nutzung außerhalb der Vegetationsphase“ zu prüfen. Ortsvorsteher Sennewald beklagte, die Geschwindigkeitstafel im Rehtal sei so niedrig aufgehängt worden, dass sie keine Lastwagen erfasse. Im Mai seien 9300 Fahrzeuge durch den Ort gefahren. Bei zwei Radarkontrollen in diesem Jahr seien 2253 Fahrzeuge gemessen worden, wobei 43 Verwarnungen und eine Anzeige erfolgt seien. Ortsbeirat Andrew-Gerhard Becker (CDU) stellte Anfragen zur Anzahl der „rechnerisch möglichen Fahrzeuge“, die infolge der Phosphat-Rückgewinnung aus der Kläranlage beziehungsweise vom neuen Wasserwerk Schelermühle durch Niedersimten fahren werden. Sennewald informierte, dass Timo Völker (CDU) vom Ortsbeirat einstimmig zu seinem Stellvertreter als Ortsvorsteher gewählt wurde. Andrew-Gerhard Becker (CDU) war im September 2016 von diesem Amt zurückgetreten.

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