Pirmasens Nach elf Minuten schon viermal Alu getroffen

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HOMBURG. Da sind ein paar Wacken geplumpst. Warum? Weiß Peter Rubeck selbst nicht so recht. „Ist ja eigentlich ein Wunder. Die Jungs zerreißen sich – und keiner weiß, wie’s weitergeht“, kommentierte der Trainer des Fußball-Oberligisten SC Hauenstein gestern Abend den so wichtigen Erfolg im – rein sportlichen – Überlebenskampf. Gerade hatten die SCH-Kicker nach aufopferungsvollem Kampf im Kellerduell beim FSV Jägersburg einen vollauf verdienten 2:0 (1:0)-Sieg gefeiert.

„Ich weiß gar nicht, wie ich die eigentlich motiviere“, sagte Rubeck grinsend. Nun, geschafft hat er es. Eine echt starke Leistung, die die Elf um den von Beginn an aufgebotenen Abwehrchef Sandro Rösner da geboten hatte. „Sieg, drei Punkte, klasse – was soll ich sagen ...“, meinte der Kapitän, sichtlich mit sich und der Welt zufrieden nach einer starken Vorstellung eines funktionierenden Kollektivs. Einziges Manko: Der Sportclub hatte sich selbst wieder mal das Leben ein wenig zu schwer gemacht; in Halbzeit eins schon hätte er den Triumph locker eintüten können. So aber stand die Partie angesichts des dünnen Vorsprungs kurz vorm Ende aber noch mal „auf Messers Schneide“, wie Torwarttrainer Ronny Fahr so richtig bemerkte. Fahr blieb ganz ruhig, während die Kollegen rund um die Bank nervös von einem Bein aufs andere hüpften. In diesem Moment aber stob der kurz zuvor eingewechselte Yanick Haag auf und davon: Haag erhaschte einen geblockten Ball, nahm Tempo auf, ließ den weit herausgeeilten FSV-Keeper Philip Luck stehen, rannte noch ein Stück weiter und setzte den Ball überlegt neben dem Pfosten ins Tor. Eine Traube blau-gelber Akteure lag jubelnd am Boden, kurz darauf war Schluss. Erst ein Alu-Festival, dann ein blitzsauberes Tor beim schnellen Vorstoß – und am Ende zittern. Letzteres wäre ausgeblieben, hätten in der Anfangsphase nicht die dem Ort zugewandten Torpfosten im Alois-Omlor-Sportpark im Weg gestanden. Erst elf Minuten waren absolviert, da war der Ball schon viermal ans Jägersburger Gebälk geklatscht. Wobei Niklas Kupper in der zehnten Minute mit beiden vertikalen Alustangen Billard spielte. Nach seinem Flugkopfball sprang die Kugel erst rechts an den Pfosten und hopste von dort an die linke Torbegrenzung. Schon nach drei Minuten hatte Alexander Biedermann an den Pfosten geschossen. Und in Minute elf stieg wieder der Stürmer hoch, höher am höchsten. Erneut fehlten Zentimeter. Zum Haareraufen. Biedermann ragte gestern aus einer immens kampfstarken, mit Verve zu Werke gehenden Mannschaft heraus. Nur: Der Stürmer ließ auch einmal mehr Effizienz vermissen. „Alex. Schließ doch mal den ersten ab und belohn’ dich mal, hau doch drauf, verdammt! Trotzdem gut gemacht, weiter!“ Wild brüllend zollte Rubeck dem wie wild durch Jägersburgs Strafraum tobenden Biedermann Lob. Um kurz darauf mit ansehen müssen, wie nach der Ecke Christopher Fried mit einem Kopfball aus zehn Metern an Keeper Philip Luck scheiterte. Biedermann hatte, als Rubeck losbrüllte, gerade wieder mal FSV-Innenverteidiger Moritz Braun stehenlassen, aber eine Pirouette zu viel gedreht. 55. Minute: Albrecht probiert’s aus der Distanz. 59. Minute: Biedermann kommt zum Kopfball, Luck, Jägersburgs Bester, reagiert klasse und verhindert das 0:2 – zwei Chancen aus Halbzeit zwei, in der die Hauensteiner nicht mehr so zwingend agierten. Rubeck hatte inzwischen auf Fünfer-Abwehrkette umgestellt. Eine Top-Gelegenheit verschlampte Maximilian Albrecht in Minute 35. Rösner hatte den Ball in die Gasse gespielt. Albrecht drehte sich blitzschnell in den Strafraum hinein, nahm die Kugel mit, verschaffte sich freie Bahn – und zog ab. Alles richtig gemacht, nur landete der Ball halt haarscharf neben dem Tor. Wenigstens hatte Andjelo Srzentic nach einer halben Stunde besser gezielt: Vorbereiter des Treffers zum 1:0: Biedermann, wer sonst? Der war über links nach vorn gestürmt und hatte den Kollegen in der Mitte mustergültig bedient. „War noch mal eng, ich denke aber, wir haben uns den Sieg verdient“, meinte Marcel Abele, der im defensiven Mittelfeld mächtig gerackert hatte. Bericht im überregionalen Sportteil

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