Pirmasens Musenküsse und Dorfidyllen

Heide Chini aus Rodalben begeistert mit ihrer Malerei.
Heide Chini aus Rodalben begeistert mit ihrer Malerei.

Zu den Quellen der Inspiration führt die aktuelle Mitgliederausstellung der Erfweiler Galerie Die Werkstatt. Die Inspirationsquellen der Mitglieder finden sich dabei an den verschiedensten Plätzen. Mal liegen sie auf dem Körper einer nackten Frau, mal an einem Seeufer, in Lanzarote, einer idyllischen Dorfansicht oder mystisch in Elwetrisch-Sagen und ganz romantisch in einem Kuss. Und bei einigen ganz abstrakt, nebulös im Farbnebel einer ungegenständlichen Komposition.

28 Mitglieder des Vereins beteiligen sich an der Ausstellung und deren Wege zur Kunst sind sehr vielfältig. In der bunt gemischten Ausstellung finden sich beispielsweise großformatige Collagen wie von Ingrid Eckert, die mit Papier und Textilfetzen ihre Eindrücke von Reisen nach Lanzarote sehr dick auf der Leinwand verarbeitet hat. Den Ausstellungsraum dominieren die Seeufer von Elke Blankart-Laub. Die Künstlerin hat eine interessante Vorgehensweise bei ihrer Malerei. Der Hintergrund ist verschwommen und kaum erkennbar, während Details wie Spiegelungen oder Seeuferpflanzen ganz akkurat und gestochen scharf gemalt hervortreten. Entsprechend plastisch ist die Bildwirkung. Ins Auge fallen auch die Keramik-Holz-Kreationen von Heinz Geßner. Schnee-Eulen, Enten und ein Schwan hat der Keramiker ausdrucksstark gestaltet. Besonders der Schwan ist Geßner sehr eindrucksvoll und lebendig geraten. Der Körper aus Holz und der Keramikkopf scheinen noch in der Bewegung zu sein. Tierische Inspirationsquellen gibt der Erfweiler Glaskünstler Reinhard Claren mit seinem Elwetritsch an. In der aufwändigen Tiffany-Glastechnik hat Claren seinen Elwetritsch in kreisrunder Form realisiert. In der zweiten Etage haben die Kuratoren der Ausstellung diesmal die Perlen versteckt. Astrid Tretter überzeugt hier mit einer abstrakten Komposition und Rosteffekten, die auf kleinem Format viel Energie und Dynamik mitbringt. Ganz klassisch hat die Dahnerin Lilo Kreft-Hirschinger gearbeitet. „Der Kuss“ ist das Werk betitelt, das zwei Menschen zeigt, die sich zum Kuss annähern. Stilistisch hat Kreft-Hirschinger Anleihen beim Jugendstil genommen, was das Bild noch wirkungsvoller und romantischer erscheinen lässt. Auffällig sind auch die lebendigen Aquarelle von Olympia Hocke. Dorfansichten, die wahrscheinlich kein reales Vorbild haben, hat die Dahnerin hier mit flottem, sicheren Pinsel gemalt. Da ist Schwung drin und die Komposition lebt nicht nur durch die frischen Farben. Die Krönung sind jedoch die Gemälde der Rodalberin Heide Chini. Die seit langen Jahren aktive Künstlerin hat sich zu einer ausdrucksstarken Malerin entwickelt, die auf kleinem Raum ein Maximum an Bildwirkung packen kann. Expressiver Farbauftrag für den Hintergrund wird von Chini mit klar abgrenzten geometrischen Formen kombiniert. Weitere Künstler, die sich an der Ausstellung beteiligen sind Anny Abel, Jutta Baisch, Angelika Altzschner, Gertrud Butz, Moni Schwarz, Stefan Engel, Bernd Eppler, Angelika Hoedt, Hans Walter Hübsch, Rosa Klar, Lilo Klan-Peter, Sigrid Mayer, Elke Priewe, Monika Steiger, Gisela Schwamm, Susanne Wilke, Werkstattquilter, Marion Weissner, Brigitte Veith-Schneider und Ingrid Wolff. Öffnungszeiten Bis 10. September mittwochs, donnerstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr.

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