Pirmasens Meckern hat sich gelohnt

Sie hatten gegen die Streichung der Stadtbusse protestiert und freuen sich jetzt über ihren Erfolg: (v.l. ) Gudrun Petran, Elisa
Sie hatten gegen die Streichung der Stadtbusse protestiert und freuen sich jetzt über ihren Erfolg: (v.l. ) Gudrun Petran, Elisabet Schieler, Brigitte Emser und Günter Emser

Die Beschwerden älterer Bürger auf der Ruhbank haben zu einem Erfolg geführt: Ab dem heutigen Donnerstag fahren die Stadtbusse vorläufig wieder die Haltestelle Steinig Bühl an. Allerdings nur zwischen 9 und 11 Uhr sowie zwischen 14 und 16 Uhr. Ansonsten haben die Fahrplanänderungen „nicht viele Fahrgäste verprellt“, sagt Gert Steigner.

Steigner ist Leiter der Verkehrsbetriebe bei den Pirmasenser Stadtwerken. Er zog gestern eine erste Bilanz der Fahrplanänderung, die zum 11. Juni in Kraft trat. Rund 30 (von über 6000) Fahrgäste hätten sich beschwert, weil das Stadtbus-Angebot reduziert wurde, „die Mehrzahl kann mit den Veränderungen leben“, meinte Steigner. Die meisten Beschwerdeführer gab es auf der Ruhbank im Bereich Steinig Bühl. Die überwiegend älteren Bürger ärgerten sich darüber, dass die beiden letzten Haltestellen nicht mehr angefahren werden und sich dadurch ihr Fußweg um 400 bis 600 Meter verlängere. Anwohnerin Gudrun Petran hatte eine Unterschriftensammlung gegen die Fahrplanänderung organisiert und die Liste mit den Namen zusammen mit einem Protestbrief bei Oberbürgermeister Bernhard Matheis eingereicht. Zunächst vergeblich, ab 11. Juni wurden die beiden letzten Haltestellen der Linie 201, Slevogtstraße und Steinig Bühl, nicht mehr angefahren. Aber das Engagement der Anwohner zeigt nun doch Wirkung. „Da in diesem Gebiet aussagegemäß und durch die Unterschriftenaktion untermauert viele ältere Bürger mit dem Bus in die Stadt fahren wollen, werden hier Anpassungen erfolgen“, kündigte Steigner gestern an. Weil zwischen 9 und 11 Uhr sowie zwischen 14 und 16 Uhr weniger Fahrgäste unterwegs seien und der Bus verhältnismäßig problemlos durch die Stadt komme (und so die Taktzeiten eingehalten werden können), soll zu diesen Zeiten die Linie 201 die Endhaltestellen auf der Ruhbank wieder anfahren. Allerdings nur vorläufig, wie Steigner sagte. Die Verkehrsbetriebe werden die nächsten zwei, drei Wochen beobachten, ob die Busse tatsächlich schnell genug durch die Stadt kommen und die Taktzeiten einhalten können und ob das Angebot von den Anwohnern auch genutzt wird. „Es hat doch einen Wert, wenn man meckert“, meinte gestern Gudrun Petran auf Anfrage der RHEINPFALZ zu der jetzt gefundenen Lösung, mit der sie im Übrigen gut leben kann, wie sie sagt. „Ich bin sehr froh, dass sich was getan hat “, meinte sie. Gerechnet habe sie damit nicht mehr, trotz des Protests der älteren Anwohner. Beschwerden gegen die Fahrplanänderungen gab es nach Angaben Steigners auch anderswo in der Stadt, wenn auch weniger lautstark. Rund zehn Fahrgäste in der Kaiserstraße, auch eine Arztpraxis, hatten beanstandet, dass die 450 Meter zwischen Schäfer- und Kronprinzenstraße nicht mehr in bisheriger Qualität bedient werden. Die Fahrgäste müssen zum Teil an den Haltestellen Höhstraße und Kronprinzenstraße zusteigen, sie haben dadurch längere Fußwege von rund 200 Metern. Das sei akzeptabel, so Steigner, deshalb sind hier keine Nachbesserungen geplant. Nach Beschwerden über die fehlende Anbindung Haseneck (oberer Waldfriedhof) und die fehlende Anfahrt Parkwaldsiedlung werde die dortige Situation beobachtet und unter Umständen geändert.

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