Pirmasens Letzte Chance genutzt

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Die Fußball-Karriere von Mikail Erdem, der heute (14.30 Uhr, Stadion Kieselhumes) in der Oberligapartie bei Saar 05 Saarbrücken eine wichtige Rolle im Mittelfeld des FK Pirmasens II spielen soll, schien fast beendet. Bei Arminia Ludwigshafen (vom dritten Lebensjahr bis zur C-Jugend), beim FSV Oggersheim und beim Ludwigshafener SC (U19-Regionalliga) ausgebildet, war der SV Sandhausen II seine erste Station bei den Herren. Von dort wechselte der heute 23-Jährige zum VfL Neckarau (Verbandsliga Baden), dann zu Fortuna Heddesheim (Landesliga Rhein-Neckar), um dann beim Kreisligisten Turanspor Mannheim zu landen. „Ich wollte schon aufhören, Fußball zu spielen, bis mein Berater sagte, dass der FKP meine letzte Chance sei“, erzählt Erdem, der eine Ausbildung zum Elektriker macht. Sein Berater kenne FKP-Chefcoach Peter Tretter und habe „ein Probetraining in Pirmasens ausgemacht“. 14 Tage trainierte er gegen Ende der vergangenen Saison mit und durfte sich auch zur Vorbereitung auf die aktuelle Runde nochmals zwei Wochen präsentieren: Letztlich bekam der technisch versierte, 1,75 Meter große Mittelfeldspieler die Zusage, allerdings vorerst nur fürs Oberligateam. Für Pirmasens II machte er seither 22 Oberligaspiele, in denen er fast immer zur Startelf gehörte und fünf Tore erzielte. Patrick Hildebrandt, in der ersten Saison-Hälfte noch Trainer des FKP II, bezeichnete die späte Verpflichtung des in Ludwigshafen geborenen und auch dort wohnenden Deutsch-Türken – die Mutter kommt aus Izmir, der Vater aus Ankara – als Glücksfall. „Ich will höher spielen“, betont Erdem, der am liebsten hinter der Spitze agiert. Den ersten Schritt hat er gemacht. Seit der Winterpause trainiert Erdem stets mit dem FKP-Regionalligakader, beim 3:2 gegen Hoffenheim II schnupperte er erstmals fünf Minuten Regionalliga-Luft. Ob er seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag verlängert und weiter über die B10 vom Rhein in die Südwestpfalz pendelt, macht er davon abhängig, ob er künftig fest zum Regionalligateam zählt: „Nur in der Oberliga will ich nicht spielen.“ Übrigens: Mit Bayer Leverkusens Freistoßkünstler Hakan Çalhanoğlu, früher ebenfalls bei Turanspor Mannheim, sei er gut bekannt:. „Wir telefonieren oft. Letzte Woche waren wir gemeinsam unterwegs.“

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