Pirmasens Kunst gegen Leerstand

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Kreative Zwischennutzung statt ödem Leerstand in der Pirmasenser Fußgängerzone. Wo früher Bo’s Fashion Mode an Pirmasenserinnen verkaufte, wird die nächsten Monate der Hinterweidenthaler Künstler Peter Padubrin-Thomys seine Radierungen drucken und seine Kunst an zwei Tagen in der Woche den Pirmasensern präsentieren. Heute eröffnet Padubrin-Thomys offiziell seine „temporäre Zweigstelle“.

Seit drei Wochen war er schon regelmäßig bei der Arbeit in dem früheren Modegeschäft und konnte bereits die ersten Besucher begrüßen, die witzigerweise auch aus seiner Heimat Halle an der Saale kamen. Ein offenes Atelier hat der seit den 90er Jahren in Hinterweidenthal lebende Künstler schon seit Jahren in einem schmucken Fachwerkhaus in Wilgartswiesen. Dort hält sich die Besucherzahl jedoch in Grenzen, weshalb er schon länger auf der Suche nach einem Ladenlokal in Pirmasens war, wo augenscheinlich einiges auch länger leer steht. Fündig wurde er über den Pirmasenser Wirtschaftsförderer Mark Schlick bei Thomas Weiner, der von Padubrin-Thomys Kunst und der Idee angetan war. Das Ladenlokal hat Weiner dem Künstler für einen günstigen Preis überlassen. Der Immobilienunternehmer erhofft sich von dem Künstler mehr Frequenz in der Fußgängerzone und sieht generell lieber Kunst in den Räumen als gähnende Leere oder gar derangierte Ladenlokale wie schräg gegenüber. Bei anderen Immobilienbesitzern in der Stadt stieß Padubrin-Thomys nicht auf so viel Offenheit. Manche wollten nicht mal den Mietpreis nennen, als sie hörten, dass er eine temporäre Galerie einrichten wollte. Bis zum Herbst wird er nun zweimal die Woche in der Fußgängerzone arbeiten. Seine Druckerpresse steht im Schaufenster. Im Hinterzimmer werden die Druckplatten vorbereitet. Im Schaufenster will er jede Woche eine neue Radierung als „Grafik der Woche“ präsentieren, die zum Vorzugspreis an die Besucher abgegeben wird. Neben eigenen Arbeiten will er auch Gemeinschaftsarbeiten präsentieren, die er zusammen mit anderen Künstlern angefertigt hat. Außerdem noch eine Schmuckkreation, die in Zusammenarbeit mit einer Desigerin entstanden ist. Neben der Druckerpresse trohnt im Raum ein großer Schreibtisch und ein Grafikschrank mit früheren Werken des Künstlers. An den Wänden hängen rund 30 Ölgemälde. Malen will Padubrin-Thomys allerdings nicht in seinem „temporären Atelier“. Dazu brauche er mehr Ruhe, was eher im beschaulichen Wilgartswiesen gegeben ist. Denn trotz der Lage in der oberen Hauptstraße gegenüber von Töns, wo die Frequenz an Besuchern nicht so vital wie am Schlossplatz ist, bleiben doch immer wieder neugierige Passanten vor der Scheibe stehen und mustern die Aktivitäten in dem Ladenlokal. Infos Die Eröffnung ist heute von 15 bis 18 Uhr. Ansonsten ist freitags und samstags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

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