Rheinpfalz Klein, aber stark

Zeit für das einzelne Kind: 13 Kleine besuchen heute die katholische Einrichtung.
Zeit für das einzelne Kind: 13 Kleine besuchen heute die katholische Einrichtung.

Die katholische Kindertagesstätte St. Michael feiert am Sonntag von 9 bis 16 Uhr unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ ihr 40-jähriges Bestehen. Mit 20 Plätzen, inklusive der zehn Ganztags- und Hortplätze und der vier Plätze für Zweijährige ist die Einrichtung eine der kleinsten im Umkreis.

„Totgesagte leben länger.“ Dieses Sprichwort hat sich in Schönau bewahrheitet. Schon bei der Eröffnung im Jahr 1977, in den Räumen der früheren Grundschule am Zundelsfelsen, wurde gemunkelt, dass man nicht wisse, wie lange sich die Einrichtung werde halten können. Auch später gab es immer wieder Mutmaßungen und Gerüchte, dass die Kita schließen müsse. Als Nicole Breith, die heutige Leiterin, vor sieben Jahren ihre Stelle antrat, sagte ihr der Pfarrer, er wisse nicht, ob sie lange bleiben könne. Doch allen Unkenrufen und Prophezeiungen zum Trotz war die Kita zukunftsfähig. 13 Kinder kommen zurzeit dorthin; im Gründungsjahr waren es 17 Kinder in der Betreuung von Leiterin Christa van Venrooy und Waltraud Wolf. Aktuell arbeiten drei Erzieherinnen auf 2,5 Stellen in der Einrichtung. Nicole Breith (Leitung), Sabine Frauendorfer und Regina Mischler sind ein eingespieltes Team und können sich aufeinander verlassen. Verstärkung erhält das Team einmal pro Woche durch Sylvie Stoquert, die für die Spracherziehung in Französisch zuständig ist. Es geht familiär zu in der kleinen Kita. „Unsere kleine Größe ist unsere Stärke, hier kommen auch die stillen und schüchternen Kinder zum Zug“, sagt Breith. Bei der kleinen Anzahl könne man eben jedes Kind im Blick haben, lerne die Stärken und Schwächen kennen – „wir sind fast so etwas wie eine Ersatzfamilie“, sagt Breith. Neben dem allgemeinen pädagogischen Konzept hat sich die Einrichtung die Vermittlung von gesellschaftlichen Werten und dem christlichen Glauben auf die Fahnen geschrieben; entsprechend lautet das Leitbild: „Du bist ein Ton in Gottes Melodie“. Die Kita habe viel Unterstützung von der Ortsgemeinde, von Bürgern und von Eltern. „In so einer kleinen Einrichtung braucht es unbedingt ein großes Engagement der Eltern“, sagt Regina Mischler. Breith freut sich über die breite Unterstützung aus dem Ort, auch gerade zum Jubiläum am kommenden Sonntag – „ich weiß nicht, wer alles Kuchen backt, es ist überwältigend“, sagt sie. Im Oktober 1989 konnte der damalige Kindergarten in das renovierte Gienanth-Haus in der Ortsmitte umziehen, wo er auch heute noch zu finden ist. In den Anfangszeiten fuhren die Kinder aus Hirschthal oder Gebüg mit dem Fabrikarbeiterbus nach Schönau, später dann organisierten die Eltern die Fahrdienste in Eigenregie, und seit einigen Jahren kommen die Kinder mit einem eigenen Bus. Eine der größten Stärken der kleinen Einrichtung sieht Breith auch in der Flexibilität der Öffnungszeiten. Man könne natürlich nicht allen Wünschen gerecht werden, meint sie, aber man nehme nach Möglichkeit auf die Belange der Eltern Rücksicht und habe auch die Öffnungszeiten schon „bis zum Platzen“ gedehnt. Für das anstehende Jubiläum wird schon fleißig geübt, die Kinder gestalten den Festgottesdienst mit und auch im Büro werden fleißig Fotos rausgesucht und auf Plakatwände geklebt. So mancher Besucher am Sonntag dürfte sich wohl auf dem ein oder anderen Foto wiedererkennen. Das Festprogramm: 9 Uhr: Festgottesdienst in der katholischen Kirche gestaltet durch die Kinder und den gemischten Chor Schönau 11 Uhr: Sektempfang in der Kita mit dem Musikverein Schönau 12 Uhr: Mittagessen, Kaffee und Kuchen 14 Uhr: Lustige Weltreise mit dem Clown Ballito, Tombola, Bilderausstellung

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